WM am Kreischberg

ÖSV hofft auf guten Start bei Doppelpremiere

Sport
12.01.2015 10:04
Die erste gemeinsame WM der Snowboarder und Ski-Freestyler in der Geschichte ist für den ÖSV und das Organisationskomitee am Kreischberg eine Riesenherausforderung. Die Hoffnungen des Gastgeberlandes ruhen auf den Parallel-Snowboardern, den Crossern in beiden Sparten sowie einer Snowboard-Slopestylerin. Am Donnerstag fällt die erste von 24 Medaillenentscheidungen.

Mit Cross, Halfpipe und Slopestyle gibt es gleich drei Disziplinen, die im Snowboard und Ski-Freestyle bei den Welttitelkämpfen ausgetragen werden, das macht zwölf Entscheidungen und damit exakt die Hälfte aus. Kurse und Pipes zu bauen ist mit großem Aufwand verbunden, enorme Schneemengen müssen produziert und verarbeitet werden, bei der gemeinsamen Austragung können Synergien genützt werden, Adaptierungen müssen freilich gemacht werden.

Aus Platzgründen hat man sich auch entschlossen, das 45 Autominuten entfernte Lachtal als zweiten WM-Ort dazuzunehmen, dort werden Riesentorlauf und Slalom der Parallel-Snowboarder ausgetragen. Bei der Snowboard-WM 2003 waren die Raceboarder noch am Kreischberg im Einsatz. Siegfried Grabner gewann die Goldmedaille im Parallel-Slalom.

Julia Dujmovits (Bild: APA/EXPA/Johann Groder)
Julia Dujmovits
Die letzten Vorbereitungen am Kreischberg (Bild: APA/EPA/ERWIN SCHERIAU)
Die letzten Vorbereitungen am Kreischberg
Das Skigebiet „Kreischberg“ in der Steiermark (Bild: APA/EPA/ERWIN SCHERIAU)
Das Skigebiet „Kreischberg“ in der Steiermark

"Es gibt keine Zielsetzung, was die Anzahl der Medaillen betrifft. Wichtig ist, dass unsere Athleten ihr Leistungspotenzial gerade bei der Heim-WM abrufen können. Das ist immer sehr, sehr schwer. Wie hoffen natürlich auf Medaillen. Aber freilich erhofft man sich was, weil es für die ganze Veranstaltung vom Vorteil ist, wenn du Medaillen gewinnst. Man will sich als Organisator gut präsentieren, aber auch zeigen, dass man in den Disziplinen dabei ist", sagte Pum.

Freestyler machen den Anfang
Los geht es am Kreischberg am Mittwoch mit Ski-Freestyle und der Qualifikation der Springer, die Medaillenentscheidung folgt am Donnerstag nach der Eröffnungsfeier, die für 16.00 Uhr angesetzt ist. Am zweiten WM-Tag sind auch die Snowboard-Crosser in der Quali im Einsatz, die Finali gehen am Freitag in Szene (11.45 Uhr). Da sollte es erstmals auch aus österreichsicher Sicht richtig interessant werden.

"Ein guter Auftakt wäre freilich wichtig, wir haben auch eine gute Mannschaft, aber schauen wir, was rauskommt. Man weiß ja, wie eng es hergeht und wie viele Faktoren in so einem Bewerb zusammenspielen. Unsere Athleten geben sicher das Beste", betonte Pum. Markus Schairer, Alessandro Hämmerle, Susanne Moll und Co. haben in dieser Saison noch keinen Weltcup gehabt, die geplanten Rennen im Dezember im Montafon mussten wegen Schneemangels abgesagt werden.

"Die Crosser hatten noch kein Rennen, aber ich bin überzeugt, dass sie gut drauf sind", sagte dazu Pum, der bei der WM im steirischen Bezirk Murau natürlich auch stark mit den Parallelläufern rechnet. "Sie haben es zwar im letzten Weltcup nicht rumgebracht, aber wir wissen ja, wie eng alles beieinander ist. Sie hatten in diesem Winter aber ganz gute Ergebnisse, speziell auch bei den Damen."

Großer Favoritenkreis
Zwei der drei Einzelrennen wurden von Österreicherinnen gewonnen, Marion Kreiner schlug im Carezza-Riesentorlauf, Sabine Schöffmann im Montafon-Slalom zu. Zudem schickt man mit Julia Dujmovits die Slalom-Olympiasiegerin ins Rennen und mit Benjamin Karl den Titelverteidiger im Parallel-Riesentorlauf.

Snowboard-Slopestylerin Anna Gasser, bei Olympia Zehnte, zählt ebenfalls zum Favoritenkreis. Auch für die Kärntnerin stand noch kein Weltcupbewerb auf dem Programm, doch gewann sie das Pleasure Jam auf dem Dachstein-Gletscher. Die Ski-Crosser sollten ebenfalls vorne mitmischen, durch Thomas Zangerl gab es in Nakiska einen Weltcupsieg, durch Johannes Rohrweck in Val Thorens Platz drei. In den anderen Ski-Freestyle-Sparten schickt der ÖSV durchwegs junge Sporter ins Rennen, die Erfahrung sammeln sollen.

Bei FIS-Weltmeisterschaften gab es bisher 10 Medaillen in Gold, 13 in Silber und 16 in Bronze für Österreich, also insgesamt 39. Zuletzt 2013 in Stoneham gewann Karl Gold im Parallel-Riesentorlauf, jeweils Silber eroberten Dujmovits (Parallel-Riesentorlauf) und Schairer (Cross). Im Ski-Freestyle wurden insgesamt zehn Medaillen gesammelt, die bisher letzte errang 2011 in Park City Ski-Crosser Andreas Matt mit Bronze. Die erste Medaille für Rot-Weiß-Rot am Kreischberg wird zugleich die 50. für den ÖSV in den beiden Sportarten sein.

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(Bild: KMM)



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