Aufmerksam wurden Geophysiker um Christian Müller vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven auf die auffällige, ringförmig umrahmte Bruchlinie bei einem Messflug am 20. Dezember vergangenen Jahres.
Narbe im Eis aus der Luft vermessen
Sechs Tage nach der Entdeckung flogen die Wissenschaftler an Bord des Forschungsfliegers "Polar 6" (kleines Bild) erneut über die markante Narbe im Eis und vermaßen die vermeintliche Einschlagsstelle mit dem bordeigenen Laser-Höhenmesser und einem neuen Radarsystem.
"Etwa fünf bis sechs Kilometer von unserem Flugzeug entfernt sah ich plötzlich diese gewaltige kreisrunde Struktur von rund zwei Kilometern Durchmesser und ich wunderte mich, was eine derart große Form im Eis hinterlassen haben könnte", berichtet Müller.
Stammt Bruchlinie von Meteoriteneinschlag?
Der Ring könnte vom Einschlag eines Meteoriten stammen, der 2004 in dieser Region auf die Erde gestürzt sein soll. Hinweise darauf ergab zumindest eine erste Literaturrecherche der Wissenschaftler.
Die Theorie hat allerdings auch einen Haken: "Wir haben Belege auf älteren Satellitenaufnahmen gesehen, die gegen diese Hypothese sprechen", wird AWI-Forscher Graeme Eagles auf "Spiegel Online" zitiert. Will heißen: Die jetzt im Schelfeis gefundene Struktur war möglicherweise schon vor 2004 da.
Die AWI-Forscher wollen die in der Antarktis gesammelten Daten nach der Rückkehr in Bremerhaven genauer analysieren. Bis dahin halten sie sich daher mit Aussagen und Schlussfolgerungen zum Ursprung der Bruchstruktur bedeckt.
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