Experte optimistisch

Geht dem IS bald das Geld aus?

Ausland
28.12.2014 09:48
Dem sogenannten Islamischen Staat geht nach Einschätzung des US-Sonderbeauftragten John Allen das Geld aus. "Unsere Militäroffensive hat dazu geführt, dass die Einnahmen der Gruppe aus dem Ölgeschäft deutlich zurückgegangen sind", sagte der Ex-General dem "Spiegel". Der Miliz falle es derzeit "erkennbar schwerer, die Gehälter zu zahlen".

Die USA und zahlreiche Verbündete greifen seit Monaten IS-Stellungen in Syrien und im Irak an. Dadurch gelang es, den Vormarsch der Extremisten zu stoppen. Allerdings kontrollieren sie nach wie vor große Gebiete in beiden Ländern. In dem von ihnen ausgerufenen "Kalifat" setzten sie mit Gräueltaten radikalislamische Regeln durch.

Politiker warnen vor IS-Rückkehrern
Führende Unionspolitiker warnen unterdessen, dass im kommenden Jahr deutlich mehr IS-Kämpfer nach Deutschland zurückkehren könnten. "Wir müssen mit rückkehrenden Dschihadisten rechnen und uns wappnen", sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann der "Welt am Sonntag". Die Rückkehrer seien "oftmals traumatisiert, fanatisiert und radikalisiert". Ihre Hemmschwelle sei infolge der persönlichen Erfahrungen in den Kriegsgebieten erheblich reduziert, argumentierte Herrmann.

Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des deutschen Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach. Er sagte der Zeitung, es sei auch nicht auszuschließen, dass Rückkehrer versuchen würden, hier neue Kämpfer zu rekrutieren. Zahlreiche Kämpfer befänden sich in Gefängnissen. Deshalb seien Aussteiger- und Deradikalisierungsprogramme in Haftanstalten wichtig, sagte Bosbach.

Mindestens 60 Rückkehrer in Österreich
Derzeit gehen deutsche Sicherheitsbehörden von gut 550 Islamisten aus, die von Deutschland Richtung Syrien oder Irak ausgereist sind. Aus Österreich sind nach Angaben des Innenministeriums vom November rund 160 mutmaßliche Dschihadisten in die Terrorgebiete gereist oder auf dem Weg dorthin gestoppt worden.

Es handelt sich um überwiegend junge Männer mit schlechter Ausbildung, rund die Hälfte stammt aus Tschetschenen, viele auch aus dem ehemaligen Jugoslawien. Etwa 60 Personen sind laut Innenministerium wieder nach Österreich zurückgekehrt, 30 sind wahrscheinlich im Kampf gestorben.

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