Wegen Schneemangels
Schweizer sollen Skipisten für Touristen räumen
Weitverbreitetes Kopfschütteln herrscht derzeit bei den Bewohnern der Gemeinden Flims, Laax, Falera, Trin und Sagogn: Wie Schweizer Medien berichten, flatterte den Bürgern ausgerechnet am 24. Dezember ein unerfreulicher Brief ins Haus. "Wir bitten Sie höflich, aufgrund des zu erwartenden Gästeaufkommens zugunsten unserer Gäste zurückzutreten und als Einheimische auf die Nutzung der Anlagen so lange zu verzichten, bis die Talabfahrt nach Flims oder Laax verfügbar ist", heißt es in dem Schreiben des Tourismus-Unternehmens "Weisse Arena Gruppe".
"Unser Ziel ist es, unsere Gäste glücklich zu machen"
Aufgrund der schlechten Schneeverhältnisse seien nämlich gleich fünf Talabfahrten nicht in Betrieb. Um zurück ins Tal zu kommen, müssen die Wintersportler daher alle mit der Gondel zurück. Bei den Bergstationen komme es dadurch zu erhöhten Wartezeiten. Um diese möglichst gering zu halten, sollen Einheimische jetzt also gleich zu Hause bleiben - und das ganz zum Wohle der Touristen: "Unser Ziel ist es, unsere Gäste glücklich zu machen und ihnen ein positives Ferienerlebnis zu bieten."
"Zuerst gegen Flüchtlinge, dann gegen Einheimische"
Auch wenn das "Pisten-Verbot" für Einheimische nur vorübergehend gültig wäre, erregt die Maßnahme des Unternehmens die Gemüter. Auf Twitter machen einige Betroffene ihrem Ärger Luft. "Zuerst gegen Flüchtlinge, dann gegen Einheimische. Vielleicht sollte Herr Gurtner unter einer Käseglocke arbeiten", schießt ein User gegen den Geschäftsführer Reto Gurtner. Ein anderer schreckt sogar vor einem Vergleich mit dem russischen Präsidenten nicht zurück: "Putin verbietet Reisen ins Ausland, König Gurtner den Einheimischen die Skipiste."
Verständnis für die Maßnahme zeigt hingegen der Gemeindepräsident von Flims, Adrian Steiger, gegenüber "20 Minuten": "Unsere Region ist schließlich vom Tourismus abhängig."
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