Gänsemarsch am Mars

Forscher stellen neuartiges Rover-Konzept vor

Wissenschaft
20.12.2014 08:00
Wenn ein Erkundungs-Roboter mit riesigem Aufwand auf den Mars gebracht wird, dann soll selbstverständlich mit allen Mitteln vermieden werden, dass er dort etwa im Sand stecken bleibt. Ein internationales Forschungsteam mit österreichischer Beteiligung hat nun ein Konzept erarbeitet, bei dem zwei Rover im Gänsemarsch hintereinanderfahren. Der erste sammelt dabei wichtige Informationen über das Terrain.

Schon seit geraumer Zeit wälzt die europäische Weltraumbehörde ESA Ideen für Mars-Missionen. Für das Jahr 2016 ist etwa der Start für die "ExoMars"-Mission geplant, in deren Rahmen 2018 ein Fahrzeug auf dem Roten Planeten laden soll. Bei der ESA denkt man aber auch schon weiter, nämlich an eine "Mars Sample Return"-Mission, bei der Proben zur Erde zurückgebracht werden sollen.

Konzept mit Austro-Beteiligung
Vor diesem Hintergrund machten sich Forscher aus Deutschland, Großbritannien, Polen, Belgien und Österreich sowie von der Airbus-Tochter Astrium Gedanken darüber, wie ein fahrendes Labor möglichst sicher auf dem Roten Planeten seine Kreise ziehen kann.

Das ausgearbeitete Konzept umfasst zwei Rover, die die Oberfläche des Planeten gemeinsam erforschen sollen. Ein kleines Voraus-Fahrzeug, der Scout-Rover, erkundet dabei den geplanten Weg und befindet sich in engem Austausch mit dem Haupt-Rover, teilte die an dem Projekt beteiligte Weltraum-Architekturplattform Liquifer Systems Group mit.

Bodendateninterpretation in Echtzeit
Für das Projekt "FASTER" - kurz für "Forward Acquisition of Soil Terrain data for Exploration Rovers" (auf Deutsch in etwa: Vorausschauende Beschaffung von Boden- und Geländedaten für Erkundungsrover) - wurden neue Technologien und Systeme entwickelt, um die jeweiligen Bodeneigenschaften in Echtzeit einzuschätzen.

Konkret ging es um die Entwicklung von speziellen Instrumenten für Bodenuntersuchungen an beiden unabhängigen Fahrzeugen, die Ausarbeitung eines Systems, das die gesammelten Daten interpretieren kann, und das Design des kleinen Scout-Rovers, der geeignet sei soll, über Geländehindernisse zu gelangen.

Spezielles Laufrad bewertet Beschaffenheit
Mit dem Bodensensor für den Voraus-Rover entwickelten die heimischen Experten ein Schlüsselelement in dem Konzept. Dieses sogenannte "Wheeled Bevameter" ist eine Art Laufrad, das an der Vorderseite des Rovers angebracht ist und daher noch vor der Radspur die Bodenbeschaffenheit bewertet.

So werden die Landeeinheiten immer vorausschauend mit Bodendaten gefüttert, die es ihnen ermöglichen sollen, autonom darüber zu entscheiden, ob der vorgeplante Weg sicher zu befahren ist. Ist das nicht der Fall, kann der Scout-Rover gleich neue Routen für die beiden Roboter planen.

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