Nahe dem Flughafen

Syrisches TV: Israel flog Angriffe bei Damaskus

Ausland
07.12.2014 18:50
Das syrische Staatsfernsehen hat Israel am Sonntag vorgeworfen, Luftangriffe auf zwei Gebiete unter Regierungskontrolle nahe der Hauptstadt Damaskus geflogen zu sein. Unter anderem sei am Nachmittag "die Gegend um den internationalen Flughafen" attackiert worden, hieß es. Von israelischer Seite liegt noch keine Reaktion auf die Vorwürfe vor.

"Heute hat der israelische Feind Syrien attackiert, indem er zwei sichere Gebiete in der Provinz Damaskus angegriffen hat", hieß es im syrischen Staatsfernsehen. Dabei handle es sich um "die Gegend von Dimas nahe der Grenze zum Libanon und die Gegend um den internationalen Flughafen von Damaskus". Es gebe demnach Sachschäden, verletzt worden sei niemand. Weiter hieß es, Israel versuche, "den Terroristen in Syrien zu helfen". Damit meint die Staatsführung Rebellengruppen, die gegen die Truppen von Präsident Bashar al-Assad kämpfen.

Aus Israel gab es keine Bestätigung für Luftangriffe im arabischen Nachbarland. "Wir kommentieren keine Berichte ausländischer Medien", sagte eine Militärsprecherin. Israelische Medien berichteten jedoch, Ziel könne ein Lager mit Raketenabwehrsystemen gewesen sein, um eine mögliche Lieferung der Waffen an die Hisbollah-Miliz im Libanon zu verhindern.

Sporadisch Zwischenfälle im Grenzgebiet
Militärische Auseinandersetzungen zwischen Israel und Syrien gibt es sporadisch im Bereich der seit dem Jahr 1967 zu zwei Dritteln von Israel besetzten Golanhöhen. Wegen des Konflikts um das Gebiet sind beide Länder offiziell im Kriegszustand. Im September schoss Israel ein syrisches Kampfflugzeug über den Golanhöhen ab, im März hatte die israelische Luftwaffe Angriffe auf militärische Ziele in der Region Kuneitra geflogen.

Für die Golanhöhen gilt seit dem Jahr 1974 ein Waffenstillstand, der von den Vereinten Nationen überwacht wird. Entlang der Demarkationslinie wurde eine Pufferzone eingerichtet. Die anhaltenden Gefechte der syrischen Regierungsarmee gegen Rebellen greifen aber immer wieder auf die entmilitarisierte Zone über und haben bereits mehrfach zu Verletzungen der Waffenstillstandslinie geführt. Damaskus liegt allerdings weiter im syrischen Landesinnern.

Erbitterte Kämpfe um Militärflughafen in Ostsyrien
Indes verstärkt das syrische Regime nach einem Angriff der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf den Militärflughafen Deir ez-Zor im Osten des Landes seine Attacken auf die Dschihadisten. In zwei Angriffen habe die Luftwaffe am Sonntag IS-Stellungen östlich des strategisch wichtigen Airports bombardiert, meldete die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Der Militärflughafen wird bereits seit Donnerstag von Kämpfern des IS angegriffen. Der Fliegerhorst ist die letzte Bastion der syrischen Streitkräfte in der Provinz Deir ez-Zor, die ansonsten fast völlig unter Kontrolle des IS steht. Das Regime von Präsident Assad nutzt den Flughafen, um Gebiete unter IS-Kontrolle aus der Luft anzugreifen und die eigenen Truppen zu versorgen.

Am Samstag hatten die Dschihadisten mit einem Sturmangriff eine Entscheidung erzwingen wollen. Die sunnitischen Extremisten schickten dabei einen Selbstmordattentäter als "Türöffner" vor, wie die Beobachtungsstelle meldete. Die syrische Armee habe den Vormarsch jedoch stoppen und die Extremisten zurückdrängen können.

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