Auf den Philippinen

Schweizer Geisel entkommt nach dramatischem Kampf

Ausland
06.12.2014 14:13
Nach einem blutigen Handgemenge mit seinen Entführern ist einem Schweizer auf den Philippinen am Samstag die Flucht aus fast dreijähriger Geiselhaft gelungen. In dem Chaos nach einer Militäroffensive habe der 49-jährige Vogelkundler seinem Bewacher eine Machete entrissen und den Mann im anschließenden Kampf getötet, berichtete ein Militärsprecher.

Den Angaben zufolge habe der Schweizer bei der dramatischen Aktion lediglich eine Wunde an der Wange davongetragen. Als der Ornithologe dann aus dem Dschungelversteck davonrannte, hätten die Entführer noch auf ihn geschossen, aber nicht getroffen.

Von Abu Sayyaf gefangen gehalten
Lorenzo Vinciguerra war seit Februar 2012 in den Händen der als brutal geltenden muslimischen Abu-Sayyaf-Rebellen gewesen. Die Fluchtmöglichkeit habe sich nach Angaben des Sprechers durch eine Offensive des Militärs ergeben. Bei dem Angriff auf die Rebellen seien fünf Abu-Sayyaf-Mitglieder getötet worden.

Die Armee veröffentlichte Fotos des Schweizers auf einer Trage. Darauf sieht er ausgemergelt aus, trägt einen Bart und einen Verband um den Kopf sowie um sein rechtes Bein. Nach Angaben des Militärs wurde Vinciguerra in Jolo City in der Provinz Sulu auf der gleichnamigen Insel Jolo zunächst in einem Krankenhaus versorgt und sollte dann in die Hauptstadt Manila geflogen werden.

Weiterer Ornithologe noch in Geiselhaft
Ein mit dem Schweizer zusammen entführter niederländischer Vogelkundler sei auch in dem Versteck auf Jolo rund 1.000 Kilometer südlich von Manila gewesen, berichtete das Militär. Vinciguerra habe ihm demnach zugerufen, auch zu fliehen, doch sei der Mann sehr krank und schwach gewesen. Der 49-Jährige hoffe, dass seinem Kollegen nichts passiert ist. Die beiden Ornithologen waren 2012 auf der Suche nach seltenen Vögeln auf der nahe gelegenen Insel Tawi-Tawi unterwegs gewesen, als sie verschleppt wurden.

In der Region im Süden der Philippinen sind seit Jahren muslimische Rebellen aktiv. Abu Sayyaf kämpft nach eigenen Angaben für mehr Autonomie auf den überwiegend katholischen Philippinen, Armee und Polizei hingegen sprechen von skrupellosen Banditen. Die Rebellen finanzieren ihren Kampf durch Lösegelderpressungen, Ausländer sind dabei besonders gefährdet.

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