Für Johann T., in dessen Heimatort Julbach vor einer Woche Rupert Resch (69) beim Schneeschaufeln in den Tod gestürzt war, sucht die Gemeinde eine Ersatzunterkunft, nachdem sein Hof zusammengekracht ist. Er selbst liegt im Spital. Auch eine Rentnerin in Ottenschlag musste aus ihrem Haus flüchten, nachdem ein Teil des Dachs nachgegeben hatte. Insgesamt sind heuer mindestens 26 Hallen, Dächer, Häuser und Stadel zusammengestürzt - vieles wurde gar nicht gemeldet. Ein Dutzend Helfer stürzte ab - auch ein Bad Goiserer (17) beim Helfen in Bad Aussee. Es gab zwei Todesopfer, zwei von Dachlawinen Verschüttete wurden im letzten Moment von Feuerwehrkameraden gerettet.
Regen macht Arbeit auf Dächern gefährlich
Inzwischen hat es aufgehört zu schneien, aber Regen hat die Arbeit auf den Dächern zu gefährlich gemacht, alle Helfer mussten runter. Auch Soldaten, die allein im Almtal 137 Dächer geräumt hatten. Die größte Gefahr sind Dachlawinen und Eisstöße bei Bächen.
Pellets sind Mangelware
„Die aktuellen Schneefälle waren trocken. Deshalb kam zu den 150.000 Festmetern Schadholz vom Jänner kaum etwas dazu. Das Problem ist, dass Bauern wegen des Schnees nicht in den Wald zum Holzmachen können“, sagt Landesforstdirektor Walter Wolf. Diese Situation bringt Sägewerke, Papiermühlen und Oberösterreicher, die mit Holz heizen, in Bedrängnis. „Vor allem Pellets sind Mangelware. Wer heuer zu wenig eingelagert hat, bekommt nur schwer Nachschub“, sagt Josef Kothbauer, verantwortlich für den Einkauf bei Sägewerk und Papierfabrik in Steyrermühl.
Die Firma und ihr Mitbewerber Nettingsdorf, die täglich gemeinsam 6500 Festmeter verarbeiten, müssen den Nachschub schon aus dem Osten holen, da die Lager nur etwa die Hälfte gefüllt sind. Kleinere Sägewerke im Mühlviertel und Salzkammergut stehen still.
Foto: Horst Einöder
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