Blanker Irrsinn

Südafrikas Teamgoalie von Handyräubern erschossen

Sport
27.10.2014 01:10
"Bafana bafana", die südafrikanische Fußball-Nationalmannschaft, steht unter Schock – denn ihre Nummer eins, Nationaltorhüter Senzo Meyiwa, ist am Sonntag in Vosloorus nahe Johannesburg bei einer Schießerei getötet worden. Wie die Polizei in der Nacht auf Sonntag mitteilte, erlag er den Verletzungen nach einer Schießerei in einem Haus in Vosloorus rund 20 Kilometer südlich von Johannesburg.

Der 27-Jährige hielt sich demnach bei Freunden auf, als Unbekannte in das Haus eindrangen. Medienberichten zufolge forderten sie die Herausgabe von Handys und eröffneten dann das Feuer. Offenbar wurde der 27-Jährige erschossen, weil er sich geweigert hatte, der Gruppe sein Mobiltelefon zu übergeben.

Nach Angaben der Polizei hielten sich insgesamt sieben Menschen in dem Haus in dem Township auf, als zwei Verdächtige einbrachen, während ein Dritter draußen wartete. Es habe eine "Auseinandersetzung" gegeben, bei der Meyiwa angeschossen worden sei, erklärte die Polizei. Die drei Angreifer flohen demnach anschließend zu Fuß. Meyiwa wurde bei der Ankunft im Krankenhaus für tot erklärt.

"Trauriger Verlust für Familie, Verein und Nation"
Meyiwas Verein bestätigte den Tod des Spielers. Im Internetdienst Twitter hieß es, die Orlando Pirates hätten mit großer Betroffenheit von dem Tod des Fußballers erfahren. Dies sei nicht nur ein "trauriger Verlust" für seine Familie, sondern auch für den Verein "und die Nation".

Die Nachricht vom Tod Meyiwas löste in den sozialen Netzwerken zahlreiche Beileidsbekundungen und Verurteilungen der Gewalt in Südafrika aus. "Wie kann man jemand wegen einem Handy töten?", twitterte der südafrikanische Teamspieler Tsepo Masilela. Der in Belgien spielende Tormann Darren Keet, der bei den vergangenen vier Spielen Südafrikas zweiter Tormann hinter Meyiwa war, schrieb auf Twitter: "Wann hört das auf Südafrika?"

Südafrika hat eine der höchsten Mordraten der Welt. Über 17.000 Menschen wurden zwischen April 2013 und März 2014 in Südafrika ermordet, 800 mehr als im Vergleichszeitraum ein Jahr davor.

Am Samstag noch hatte Meyiwa für seinen Klub Orlando Pirates im nationalen Liga-Cup gespielt. Zudem hatte er die südafrikanische Nationalelf in ihren jüngsten vier Qualifikationspartien für den African Nations Cup als Kapitän auf das Feld geführt.

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(Bild: KMM)



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