"Umfassend geprüft"

Waffendepots in Golling: Polizeibericht liegt vor

Österreich
17.10.2014 14:57
Nach der Sicherstellung von vier Waffendepots bei einem Militaria-Händler im Salzburger Ort Golling im Jänner 2014 liegt nun der Abschlussbericht der Polizei vor. Demnach wurden bei dem 42-Jährigen mehrere Tonnen Kriegsmaterial, Sprengkörper und sonstige Gegenstände gefunden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Eine Anklage ist noch nicht erstellt.

"Das Ermittlungsverfahren gegen den Mann läuft in Richtung Verstoß gegen das Waffengesetz", erklärte am Freitag der stellvertretende Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner. Ein Verstoß gegen das Kriegsmaterialgesetz wird nicht angenommen. "Dieses Gesetz bestraft die Ausfuhr und Einfuhr von Kriegsmaterial. Dafür gibt es keine hinreichenden Anhaltspunkte", sagte Holzleitner. Denn allein der Besitz von Kriegsmaterialien sei nach dem Gesetz nicht strafbar.

Granaten-Explosion bei Entschärfungsversuch
Der Mann hatte nicht nur in seinem Wohnhaus, in einer Scheune und einem Lager in Bayern teils sprengfähiges Kriegsmaterial gelagert, sondern auch in der Garage des Nachbarhauses, in dem seine Mutter wohnt. Der 42-Jährige hatte bei einer Explosion am 16. Jänner, als er im Keller seines Hauses eine Granate entschärfte, schwere Verbrennungen an den Händen und am Rücken erlitten. Der Militaria-Händler hatte sich gegenüber den ermittelnden Beamten kooperativ gezeigt.

Strafrahmen: bis zu zwei Jahre Haft
Ein Teil der aufgefundenen Munition und Sprengkörper wurde wegen ihrer Gefährlichkeit vom Entminungsdienst in einem Steinbruch in Werfen gesprengt. Der Rest wurde zur Aufbewahrung in einem Munitionsbunker ins südliche Niederösterreich gebracht. Den Erhebungen zufolge hat der Salzburger illegal eine größere Anzahl von Schusswaffen, Munition und Kriegsmaterial besessen.

Konkret wird gegen ihn nach Paragraf 50, Absatz 1a, des Waffengesetzes ermittelt. Der Strafrahmen reicht bis zu zwei Jahren Haft. "Der Abschlussbericht der Polizei wird jetzt umfassend geprüft", sagte Staatsanwalt Holzleitner. Erst dann könne eine Aussage darüber getroffen werden, ob Anklage erhoben wird.

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