132 Fluggäste bangen

Texas: Zweite Ebola-Infizierte identifiziert

Ausland
15.10.2014 11:59
Die Identität einer zweiten Krankenschwester aus Texas, die sich beim mittlerweile verstorbenen Ebola-Patienten Thomas Eric Duncan mit dem tödlichen Virus angesteckt hatte, ist am Mittwoch gelüftet worden. Es handelt sich um die 26-jährige Amber Joy Vinson, wie lokale Medien berichteten. Die Frau hatte am Dienstag Fieber bekommen und wurde sofort auf die Isolierstation gebracht. Inzwischen sei sie positiv auf Ebola getestet worden, gaben die texanischen Behörden bekannt. Besonders brisant: Die Infektion wurde einen Tag nach ihrem Flug von Ohio nach Texas festgestellt.

Nun werden aus Sicherheitsgründen alle Passagiere - insgesamt befanden sich laut dem Sender WFAA-TV 132 Personen im Flugzeug - untersucht und befragt. Der Bürgermeister von Dallas, Mike Rawlings, nannte unterdessen Vinson eine "Heldin". Sie habe allein gelebt und hatte keine Haustiere. Ihre Nachbarn seien über die Erkrankung informiert worden.

Trotz Schutzanzug infiziert
Wie eine bereits zuvor erkrankte Krankenschwester hatte die nun betroffene Pflegekraft in der Klinik Texas Health Presbyterian in Dallas den inzwischen verstorbenen Ebola-Patienten Duncan aus Liberia betreut. Dieser verstarb in der vergangenen Woche. Der Mann hatte sich in seiner Heimat infiziert. Die Krankheit wurde bei ihm aber erst festgestellt, nachdem er Ende September zu einem Familienbesuch nach Texas gereist war.

Am Wochenende wurde dann bei einer Krankenschwester, die Duncan pflegte, das gefährliche Virus diagnostiziert. Wie sie sich trotz Schutzkleidung und strenger Sicherheitsvorkehrungen infizieren konnte, ist weiterhin unklar. Es handelte sich um die erste Übertragung des hochgefährlichen Erregers in den USA.

Dutzende Krankenhausmitarbeiter unter Beobachtung
Inzwischen wurden von den US-Gesundheitsbehörden mehr als 70 Krankenhausmitarbeiter unter Beobachtung gestellt, die bei der Behandlung Duncans mit dem Virus in Kontakt gekommen sein könnten. Sie werden auf Fieber und andere Symptome der Krankheit hin überwacht. Die Gesundheitsbehörden beobachten zudem weitere 48 Menschen, die mit Duncan vor der Einlieferung ins Krankenhaus Kontakt gehabt haben könnten.

Der Chef der US-Seuchenbehörde CDC, Tom Frieden, hatte bereits am Montag davor gewarnt, dass der Infektion der ersten Krankenschwester weitere Fälle folgen könnten.

EU-Experten rechnen nicht mit schnellem Ende der Krise
Indes haben EU-Gesundheitsexperten am Mittwoch in Brüssel davor gewarnt, auf ein schnelles Ende des Ebola-Ausbruchs in Westafrika zu hoffen. "Wir sind der Meinung, dass die Krise so bald nicht beendet sein wird", hieß es aus der Kommission.

Andererseits geht die EU-Behörde nicht von einem flächendeckenden Ausbruch in Europa aus und warnt in der Grippesaison vor Fehlalarmen wegen ungefährlichen Fiebers. "Wer nicht in die betroffenen Länder reist und keine Kranken behandelt, muss sich auch keine Sorgen machen", sagte ein Experte gegenüber Journalisten. Nach der internationalen Definition handle es sich bei Ebola auch nicht um eine Pandemie, da bis dato nur wenige Länder - Liberia, Guinea, Sierra Leone und Nigeria - betroffen sind.

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