Lage verschärft sich

Hongkong: Premier antwortet mit Gegenultimatum

Ausland
04.10.2014 19:38
Die Lage in Hongkong verschärft sich weiter: Am Samstag kam es zu Auseinandersetzungen zwischen teilweise gewaltbereiten Protestgegnern und friedlichen Demonstranten. Regierungschef Leung Chun Ying warnte eindringlich, die Lage könne "sehr leicht außer Kontrolle geraten". Er rief beide Seiten zur Ruhe auf. Ultimativ forderte Leung von den Demonstranten ein Ende der Blockaden bis Montag.

Regierung und Polizeikräfte seien entschlossen, "alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die soziale Ordnung wiederherzustellen", so der umstrittene Premier, der seinerseits von den Demonstranten mittels Ultimatum zum Rücktritt aufgefordert worden war - ergebnislos (siehe Infobox).

Riesenbeteiligung bei "Aufmarsch gegen Gewalt"
Zehntausende Menschen zogen am Abend in einem "Aufmarsch gegen Gewalt" durch die Straßen und forderten mehr Demokratie in der heute weitgehend autonom regierten chinesischen Sonderverwaltungsregion. Ein Ausweg aus der größten politischen Krise in Hongkong seit der Rückgabe der ehemals britischen Kronkolonie 1997 an China ist nicht in Sicht.

In der Nacht auf Samstag war es zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen. Die Polizei meldete 18 Verletzte und 19 Festnahmen. Unter den Festgenommenen waren acht Menschen, bei denen die Polizei Verbindungen zu den mafiaähnlichen "Triaden"-Banden in der asiatischen Wirtschafts- und Finanzmetropole vermutete. Aktivisten verdächtigten Peking-freundliche Kräfte, Schläger geschickt zu haben.

Nicht alle Hongkonger ziehen an einem Strang
Die Proteste dauern seit mehr als einer Woche an. Die Demonstranten fordern von Chinas kommunistischer Führung echte Demokratie. Auf der anderen Seite stehen die Protestgegner, unter denen sich sowohl patriotische Unterstützer Pekings und der Hongkong Regierung als auch entnervte Bürger finden, die sich über die Behinderungen durch die Demonstrationen beklagen.

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