Die LMU-Wissenschaftler haben untersucht, inwiefern sich die Erderwärmung auf die Böden auswirkt. Demnach wird etwa die Möglichkeit mehrerer Ernten in den Tropen deutlich reduziert. Der Simulation zufolge erhöht sich die landwirtschaftlich nutzbare Fläche bis zum Jahr 2100 weltweit um etwa fünf Millionen Quadratkilometer. Insbesondere Länder in der nördlichen Hemisphäre wie China, Kanada und Russland würden vom Klimawandel profitieren, da dort mehr Ackerland entstehen könne.
"Die hinzukommenden Flächen sind aber meist nur mäßig für die Landwirtschaft geeignet. Vor allem der Anteil der sehr gut geeigneten Flächen nimmt ab", sagte Erstautor Florian Zabel. In den tropischen Gebieten Brasiliens, Asiens und Zentralafrikas würden sich die Bedingungen für die landwirtschaftliche Produktion verschlechtern, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift "PLOS One".
Nachfrage nach Nahrung wird sich bis 2050 verdoppeln
"Unsere Ergebnisse sind mit Blick auf aktuelle Schätzungen brisant, wonach sich die Nachfrage nach Nahrung aufgrund der steigenden Weltbevölkerung bis zum Jahr 2050 voraussichtlich verdoppeln wird", betonte Zabel. Hinzu komme der zusätzliche Bedarf an landwirtschaftlichen Flächen für Futtermittel infolge des steigenden Fleischkonsums und für Pflanzen zum Ausbau der Bioenergie. Derzeit werden nach Angaben der Forscher bereits zwei Drittel der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen auch als solche verwendet.
Die Wissenschaftler sehen dennoch Potenzial, der drohenden Abnahme von sehr fruchtbarem Ackerland entgegenzuwirken. Weitere Studien sollen ermitteln, inwiefern die Landnutzung unter Bewahrung der Ökosysteme optimiert und die Effizienz der Landwirtschaft gesteigert werden können.
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