Verklumpte Eiweiße aus dem Gehirn von Parkinson-Patienten seien Affen gespritzt worden, bei denen anschließend ähnliche Veränderungen im Gehirn beobachtet worden seien, berichtete Giese, schränkte allerdings ein: "Es gibt derzeit keinen Hinweis, dass man sich mit Alzheimer oder Parkinson beim sozialen Kontakt oder bei der Pflege von Patienten anstecken kann."
Krankheitsentwicklung wie bei Infektionen
Die Alzheimer-Demenz und Parkinson breiten sich im Gehirn offenbar wie ein Infektionskrankheit aus, berichtete der Münchener Neuropathologe. Die verklumpten Proteine (die sogenannten Plaques, Anm.) lösen offensichtlich eine Kettenreaktion aus, die wie eine Lawine auf verschiedene Gehirnteile übergreift.
Die Neuromedizin befasse sich derzeit intensiv mit der Frage, wie diese Kettenreaktion gestoppt werden kann. "Wenn es gelänge, diese Prozesse aufzuhalten, könnte das ein wichtiger Schritt zur Behandlung dieser bisher unheilbar fortschreitenden Erkrankung sein", so der Experte.
Parallelen zu BSE und Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Giese gab zu bedenken, dass es bei Alzheimer-Demenz und Parkinson Parallelen zu den sogenannten Prionerkrankungen wie Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK) und BSE (Rinderwahnsinn) gebe. Bei diesen sei die Übertragbarkeit erst nach langer Zeit nachgewiesen worden. Umso wichtiger sei es nun, der Frage bei Morbus Alzheimer und Morbus Parkinson verstärkt nachzugehen. Mögliche Übertragungswege etwa bei Bluttransfusionen oder Hirnoperationen seien aber nicht vollständig geklärt, so der Mediziner.
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