Traumfabrik Hollywood – Keimzelle schillernder Dekadenz und blühender Neurosen, die auch innerfamiliär prächtig gedeihen. Da therapiert ein Vater (John Cusack) als Esoterik-Guru die Macken seiner semi-prominenten Patienten, indes die Frau Mama den Sohnemann und Kinderstar erfolgreich managt, der sich bereits mit 13 mit beeindruckendem Größenwahn wappnet.
Da hadert eine verblühende Diva (Julianne Moore) mit den zarten Zeichen des Verfalls, scheitert ein Chauffeur (Robert Pattinson), der sich zu Größerem berufen fühlt. Da kehrt eine Tochter aus den Fängen einer psychiatrischen Klinik zurück. Ein Tragödienmosaik mit Sprengkraft.
Gallig-garstige Satire
David Cronenberg serviert uns bei aller klischeehaften Übertreibung eine gallig-garstige Satire, die von Menschen bevölkert wird, die dem ewigen Glücksversprechen nachjagen, deren manische Sucht nach Ruhm aber oft in den Abgrund führt.
Julianne Moores großartige oscarwürdige Tour de Force einer alternden Schauspielerin, die nach Anerkennung lechzt, verleiht diesem unterkühltem Psychogramm ein wild pochendes Herz. Cronenberg seziert Hollywoods Welt der Scheinrealitäten mit dem Blick eines peniblen Pathologen.
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