Mehr als 2.000 Tote

Ebola: WHO gibt experimentelle Wirkstoffe frei

Ausland
05.09.2014 20:14
Die Weltgesundheitsorganisation hat grünes Licht für den Einsatz von experimentellen Wirkstoffen im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika gegeben. Die Experten wollen damit Therapien auf Grundlage von Blutplasma und noch ungetesteten Seren ermöglichen. Solche Therapien seien "ab sofort" in den betroffenen Ländern zulässig, so die WHO. Die Zahl der Toten steigt stetig: Mittlerweile liegt sie bei mehr als 2.000, hieß es am Freitag.

Zwei Tage lang hatten rund 200 Experten auf Einladung der WHO in Genf über eine Liste mit zwei Impfstoffen und acht Medikamenten zur Behandlung von Ebola diskutiert, darunter das Medikament ZMapp. Keines dieser Pharmaprodukte ist bisher klinisch erprobt.

Die Zahl der Ebola-Toten ist laut WHO allein in den drei am schwersten betroffenen Ländern auf 2.097 gestiegen. Aus Guinea, Liberia und Sierra Leone seien insgesamt 3.944 Fälle von wahrscheinlichen oder bestätigten Ebola-Infektionen gemeldet worden, teilte die WHO mit. Hinzu kämen 23 Fälle mit acht Toten in Nigeria, wo der Ausbruch bis dato besser unter Kontrolle ist.

"Soziale und wirtschaftliche Herausforderung für Millionen"
"Was als Gesundheits-Notsituation begonnen hat, entwickelt sich gerade zur sozialen und wirtschaftlichen Herausforderung für Millionen von Menschen", sagte UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon am Freitag in New York nach einem Gespräch unter anderem mit Vertretern der WHO und der Weltbank. "Wir mobilisieren auf allen möglichen Wegen. Heute schicken wir gemeinsam einen internationalen Notruf aus", so Ban. "Das Ziel ist, die Ausbreitung von Ebola in den betroffenen Ländern in den kommenden sechs bis neun Monaten zu stoppen und die internationale Ausbreitung des Virus zu verhindern."

Ban appellierte an die internationale Gemeinschaft, die von der WHO benötigten 600 Millionen Dollar (etwa 460 Millionen Euro) für die Unterstützung der betroffenen Länder aufzubringen. Auch mehr Experten würden dringend gebraucht. Fluglinien und Schifffahrtgesellschaften dürften außerdem keine Flüge und Schiffslinien nach Westafrika mehr streichen, sonst könne nicht ausreichend medizinische Versorgung zu den Betroffenen gelangen.

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