Haider hebt ab

Kirchen verurteilen Haiders Jesus-Vergleich

Österreich
24.01.2006 11:16
Kärntens Landeshauptmann Haider hat mit seinem Vergleich zwischen ihm und Jesus beim Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz und beim evangelischen Superintendent Manfred Sauer Entrüstung ausgelöst. Haider hatte beim BZÖ-Treffen gesagt: "Wahrlich, ich sage euch: Vor 2000 Jahren ist einer auferstanden und hat den Grabstein verrückt. Heute findet sich ein Landeshauptmann, der die Ortstafeln verrückt."

"Ich bin zutiefst betroffen über diese Wortwahl. Das geht zu weit, dass mit zentralen Glaubensinhalten politisch polemisiert wird. Das schadet der politischen Kultur", wies Schwarz Montagabend in Rom den Landeshauptmann zurecht. Viele Christen würden sich verletzt fühlen, wenn die Politik in ihrer Wortwahl die Ehrfurcht vor dem Heiligen verliert, sagte er bei seiner Ankunft zur Teilnahme an der Kärntner Dechantenkonferenz im Vatikan.

Sprache kann vergiften
Schwarz: "Eine solche Wortwahl eignet sich nicht für eine tagespolitische Polemik. Für diese christliche Botschaft sind Menschen ins Martyrium gegangen." Der Vergleich könne nicht mit "Wortspiel" gerechtfertigt werden. Schwarz: "Sprache vergiftet oder baut auf."

Vorwurf der Blasphemie
Superintendent Sauer meinte zum Jesus-Vergleich, durch derartige "unbedachte blasphemische Äußerungen" würden "Vertrauen und konstruktive Lösungsmöglichkeiten entgleisen". Was vermutlich "witzig gemeint" gewesen sei, verletze die religiösen Gefühle vieler Christen: "Der Vergleich des Versetzens von Ortstafeln mit dem Versetzen des Grabsteines, dem Leiden und Auferstehen Jesu, macht nicht nur nachdenklich, sondern tief betroffen." Sauer rief alle Beteiligten im Ortstafelstreit auf, "an den Haaren herbeigezogene religiöse Vergleiche" künftig zu vermeiden.

Nur "bildhafter Vergleich"
Haiders Sprecher Stefan Petzner verteidigte die Aussage Haiders. Dies sei ein "pointierter, bildhafter Vergleich" gewesen, um die aktuellen Entwicklungen in der Ortstafel-Frage auf den Punkt zu bringen.

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