Immer wieder fordert der Rauhe Kamm, die Flanke des mehr als 1800 Meter hohen Ötschers, Opfer. Besonders im Winter, wenn Nebelschwaden den Gipfel umfangen, die Felsbrüche vereist und die Spuren nur schwer erkennbar sind. "Mein Ehemann ist aber ein erfahrener Tourengeher, der diese Route schon mehrmals gegangen ist", sagt Michaela Racher, die Frau des beinahe tödlich Verunglückten aus Dürnbach bei Wieselburg (NÖ). Tatsächlich deutete am Freitag nichts auf das Unheil hin. "Die Lawine hat sich aus dem Nichts gelöst", bestätigen auch die Bergretter.
Binnen weniger Sekunden waren Leopold Racher und sein Schwager Alfred Kerschner aus Loosdorf bei Melk (NÖ) in einer weißen Hölle gefangen. Während Kerschner zur Seite geschleudert wurde, erwischten die Schneemassen den Familienvater mit voller Wucht. Wie eine Puppe wurde der Mann Hunderte Meter in die Tiefe geschleudert und in den eiskalten Schlund gespült. Trotz seines Schocks behielt der Alpinist die Nerven. "Ich bin hier unten. Holt mich raus!", flehte Racher übers Handy seinen Bergkameraden an.
Minuten später kreiste bereits der ÖAMTC-Helikopter "Christophorus 15" über dem Ötscher. Die Flugretter brachten Racher mittels Seil in Sicherheit. Er befindet sich nach einer Notoperation außer Lebensgefahr.
Text: Mark Perry, Kronen Zeitung; Foto: Symbolbild
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