So geht das

Diesel richtig sauber: Weg mit schwarzen Wolken!

Motor
13.08.2014 14:43
Was beim Auto hinten rauskommt, ist mittlerweile ganz schön sauber. In der jüngsten Stufe der Abgasnachbehandlung wird nun ein Diesel so sauber wie ein Benziner.
(Bild: kmm)

Ab September tritt mit Euro 6 die nächste Abgasnorm für Pkws in Kraft, sie gilt für alle neuen Typzulassungen. Die Autohersteller sind längst auf die verschärften Grenzwerte vorbereitet. In der Abgas-Nachbehandlung wird zum Beispiel Harnstoff eingesetzt. Aber was steckt hinter Partikelfiltern, AdBlue und Co.?

Antwort von Jürgen Gerhardt, Diesel-Experte beim Automobilzulieferer Bosch: Lange vorbei sind die Zeiten, als schwarze Wolken aus dem Auspuff qualmten. Die EU-Abgasnormen verordneten den Autos seit den 1980er-Jahren kontinuierlich mehr Sauberkeit. Die Europäische Union regelt seitdem, wie viele Partikel, Stickoxide oder auch Kohlenwasserstoffe ein Fahrzeug höchstens pro Kilometer emittieren darf.

Anspruchsvolle Normen, wie nun Euro 6, lassen sich nur mit einigem Aufwand erreichen. Denn ein physikalisches Grundgesetz lässt sich nicht umgehen: Wird ein Kraftstoff verbrannt – egal ob im Motor oder in der Heizung eines Hauses – entstehen dabei immer Emissionen wie beispielsweise Kohlenstoffdioxid oder Partikel. Moderne Einspritzsysteme halten diese allerdings bereits innerhalb des Motors sehr gering. Denn die Common-Rail-Technik beim Diesel oder die Direkteinspritzung beim Benziner sorgen dafür, dass der Kraftstoff fast vollständig und schadstoffarm verbrennt. Das so entstandene Abgas wird dann mittels der im Fahrzeug installierten Abgasnachbehandlung nochmals zusätzlich gereinigt. Zu den bekanntesten und effizientesten Maßnahmen zählt der Partikelfilter, der heute beim Diesel Standard ist. Durch die Kombination von effizienter Verbrennung und hochwirksamer Abgasnachbehandlung emittiert ein moderner Diesel heute 98 Prozent weniger Partikel als ein vergleichbares Fahrzeug von 1990.

Neben Ruß sind vor allem auch Stickoxide ein Thema im Straßenverkehr. Mit EU6-Einführung wird auch die Stickoxidemission nochmals gesenkt. Dazu kommt ergänzend zum Partikelfilter eine Abgasnachbehandlung zum Einsatz, die speziell auf Stickoxide abgestimmt ist. Mit Euro 6 wird ein Diesel sauber wie ein Benziner. Wir schaffen es mit unserer Technik, die Stickoxid-Emissionen um bis zu 95 Prozent zu reduzieren. Dazu wird die Flüssigkeit AdBlue, eine unbedenkliche Harnstofflösung, in das Abgas eingespritzt. Dieser Harnstoff reagiert mit den Abgasen und wandelt Stickoxide in harmlosen Wasserdampf und Stickstoff um. Die säubernde Technik kostet zunächst zwar wenige Hundert Euro mehr. Sie zahlt sich aber auf lange Zeit nicht nur für die Umwelt aus: Das System kann den Kraftstoffverbrauch um bis zu 5 Prozent senken.

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(Bild: kmm)



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