Busse kollidiert
Zahlreiche Tote bei schwerem Busunfall in Dresden
Nach Angaben der Polizei war kurz vor 2 Uhr unweit der Anschlussstelle Dresden-Neustadt ein polnischer Reisebus auf einen Bus aus der Ukraine aufgefahren. Beide Fahrzeuge befanden sich auf dem Weg Richtung Westen. Der Bus aus Polen geriet ins Schleudern, durchbrach die Mittelleitplanke und prallte im Gegenverkehr gegen einen polnischen Kleinbus, der sich offenbar auf der Heimreise befand. Sechs der neun Todesopfer sind inzwischen identifiziert, zwei Frauen und vier Männer stammen aus Polen. Ursprünglich hatte die Polizei mitgeteilt, alle Todesopfer seien Polen.
Die Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot im Einsatz. Die insgesamt 69 Verletzten kamen in drei Dresdner Krankenhäuser sowie nach Meißen und Pirna, teilte ein Sprecher der Stadt mit. "Meine Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen der Opfer und bei den Schwerverletzten", sagte Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz. Sie hoffe, dass die Betroffenen möglichst schnell wieder genesen und ihre Angehörigen in der Heimat umfassend über das Unglück informiert werden.
Autobahn komplett gesperrt
Die Autobahn blieb noch bis zum Nachmittag an der Unfallstelle komplett gesperrt. Sie führt von Eisenach in Thüringen bis nach Görlitz an der deutsch-polnischen Grenze. Am Wochenende war das Verkehrsaufkommen groß, weil in Sachsen die Ferien begonnen haben.
Das polnische Reiseunternehmen Sindbad, für das einer der Reisebusse unterwegs war, richtete eine Info-Hotline für Angehörige ein. Nach der Passagierliste waren an Bord dieses Fahrzeugs 65 Reisende, die beiden Fahrer und ein Reiseleiter. Laut Unternehmens-Website handelt es sich um einen Bus vom Typ Setra 431D, der noch am 8. Juli technisch gecheckt worden war. Die 48 und 38 Jahre alten Busfahrer seien erfahrene Mitarbeiter, hieß es. Der Bus sei regelmäßig im Linienverkehr zwischen Polen und Deutschland unterwegs gewesen.
Fahrer nicht vernehmungsfähig
Zu Mittag trafen zwei Busse aus Polen in einem Sammellager unweit der Unfallstelle ein, um die Überlebenden abzuholen. Zudem wurden die ersten aus Kliniken entlassenen Leichtverletzten dorthin gebracht, wo auch Angehörige warteten. Der Fahrer des polnischen Busses hat den Unfall überlebt, war aber zunächst nicht vernehmungsfähig. Warum er auf den anderen Bus auffuhr, muss noch ermittelt werden. Berichte, wonach er am Steuer eingeschlafen sei, bestätigten die Behörden nicht.
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