Strafe nicht gezahlt

Für Schulschwänzen der Kinder: Elf Eltern in Haft

Österreich
04.07.2014 17:00
Bei elf Familien griffen Wiens Magistratsbeamte nun durch: Nach Exekutionsandrohungen und Mahnungen wurden die Väter zum Ersatzarrest abgeholt, weil sie die Bußgelder für das Schulschwänzen ihrer Kinder nicht bezahlt hatten. In 370 Schultagen setzte es bereits 1.587 Strafbescheide, die FPÖ fordert weitere Maßnahmen.

Auch als bedeutende Maßnahme zur Integrationsförderung waren die Bußgelder für das Schulschwänzen vor zwei Jahren verordnet worden. Jetzt liegt der "Krone" dazu die erste Bilanz vor: In zwei Schuljahren - also in 370 Tagen - verschickte der Wiener Magistrat 1.587 Strafbescheide an Eltern, die das wiederholte Schulschwänzen ihrer Kinder tolerierten.

39 Väter und Mütter wurden lediglich "abgemahnt", in den meisten Fällen (700) setzte es eine 70-Euro-Strafe, und nur fünf Eltern mussten 280 Euro überweisen. Die gesetzlich festgelegte Höchststrafe von 440 Euro wurde nie verhängt. Insgesamt mussten die Erziehungsberechtigten der Schulschwänzer 131.432 Euro einzahlen.

Polizei holte Väter zu Ersatzarrest ab
Elf Familien reagierten aber weder auf die zahlreichen Mahnungen, noch auf die Exekutionsdrohungen: Der Magistrat musste die säumigen Väter schließlich von der Polizei zum Antritt ihrer Ersatzarreststrafe abholen lassen.

"Diese Antwort auf unsere Gemeinderatsanfrage zeigt, dass viele Eltern die Schulpflicht noch immer nicht ernst nehmen", warnt der Wiener FPÖ-Bildungssprecher Dominik Nepp vor "schwerwiegenden Folgen für sämtliche Integrationsbemühungen". Diesen ersten Maßnahmen müssten noch weitere folgen. Nepp: "Die Behörde sollte jenen Eltern, die ihre Söhne und Töchter nicht zur Schule schicken, die Sozialleistungen kürzen. Es geht um die Zukunft dieser Kinder."

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