Samenbank

Katastrophensicherer Getreidebunker im Eis

Wissenschaft
12.01.2006 11:16
Selbst Klimakatastrophen oder Atombomben sollen die Vielfalt von Kulturpflanzen der Welt nicht ausrotten können: Die norwegische Regierung plant auf der arktischen Insel Spitzbergen einen Bunker im ewigen Eis, der rund zwei Millionen Samen der weltweit etwa 300 Getreidearten sicher birgt.

Das drei Millionen Dollar teure Gewölbe werde laut "New Scientist" in einen Berg aus Sandstein eingelassen. Es soll Mauern aus Spezialbeton von mehreren Metern Dicke und eine Druckwellensichere Eingangschleuse bekommen.

"Wenn das Schlimmste vom Schlimmen geschähe, würde diese Samenbank der Welt erlauben, wieder Landwirtschaft auf unserem Planeten aufzubauen", sagte der Direktor der Globalen Getreide-Artenvielfalts-Organisation, Cary Fowler. Bereits in den 80er Jahren waren erste Pläne für eine globale Getreidesaat-Bank gemacht, damals wegen des Kalten Krieges aber wieder verworfen worden. Das Thema wurde erneut aktuell, als Ende der 80er Jahre Terroristen in Peru eine internationale Kartoffel-Samenbank plünderten. Für den Spitzbergen- Bunker gab die Welternährungsorganisation FAO im vergangenen Oktober ihre Zustimmung.

Die Samenbank, die alle noch verfügbaren Saat-Typen der mehrere 10.000 Jahre alten Landwirtschaftsgeschichte der Menschheit bergen soll, wird nicht ständig bemannt sein und soll nur nach dem Katastrophenfall genutzt werden. "Bis dahin werden Eisbären dort patrouillieren", sagte Fowler.

Symbolbild

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele