Natur gegen Natur

Gesunde Korallen als Tsunamischutz

Wissenschaft
17.12.2005 17:38
Knapp ein Jahr nach dem verheerenden Tsunami in Ostasien hat die World Conservation Union IUCN eine Studie veröffentlicht, die erneut auf die Wichtigkeit gesunder Korallenriffe hinweist. Demnach sind gesunde Riffsysteme in der Lage, der Gewalt solcher Flutwellen standzuhalten.

Die Korallenriffe der Erde sind seit Jahren stark unter Druck. Zahlreiche Umweltfaktoren, so auch Klimaveränderung und El-Nino-Perioden, haben dazu geführt, dass die Korallen absterben. Die gefürchtete Korallenbleiche hat fast alle Riffsysteme des Indischen Ozeans, aber auch der Karibik und des Pazifik getroffen. Besonders schlimm war der El Nino 1998. Damals wurden fast 90 Prozent der Korallen in Mitleidenschaft gezogen.

Die Gründe für den langsamen Tod der schützenden Ökosysteme sind allerdings mannigfaltig. "Riffe werden permanent überfischt, zum Teil sogar mit Dynamit, Korallen werden als Baumaterial ausgebrochen. Hinzu kommt noch die Verschmutzung der Küstengewässer durch Abwässer. All diese Faktoren schwächen die Abwehrkraft gegen Flutwellen", so einer der Studienautoren Jerker Tamelander. "Der Kreislauf der Riffzerstörung trifft allerdings wieder die Menschen."

Am Beispiel der Riffregion um Hikkaduwa in Sri Lanka, die ein marines Schutzgebiet ist, konnten die Wissenschaftler feststellen, dass gesunde Riffe in der Küstenregion zu weniger Zerstörungen geführt hatten, als bereits geschädigte. Nach Angaben der IUCN beträgt der Wert des Erhalts der Küstenregionen im Indischen Ozean etwa 1,5 Mrd. Dollar. Der Wert der Korallenriffe beträgt allerdings fast 30 Mrd. Dollar - rechnet man den Ertrag aus der Fischerei oder Tourismus mit ein. "Die Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit von gut geführten marinen Schutzgebieten", so Carl Gustaf Lundin, Chef des IUCN Global Marine Programme. "Diese Zonen wirken wie Puffer gegen Zerstörung und Krankheit."

Um zukünftige Leben in den Küstenregionen vor Flutwellen zu schützen, wurde das so genannte Green-Coast-Project ins Leben gerufen, an dem auch der WWF beteiligt ist. (pte)

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