Der Leiter der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie riet am Donnerstag per Aussendung, sich den Liebeskummer einzugestehen. "Das ist eine gesunde Reaktion", betont der Experte.
Aus psychoanalytischer Sicht ist es demnach eher bedenklich, wenn man nach der Trennung von einem Partner keine Trauer empfindet. Das könnte nämlich darauf hindeuten, dass der Betroffene ein anderes psychisches Problem habe. "Liebeskummer lohnt sich also doch", so Doering in Anspielung auf den bekannten Schlager "Liebeskummer lohnt sich nicht" von Siw Malmquist aus dem Jahr 1964.
"Liebeskummer kann Monate dauern"
Die Dauerhaftigkeit von Liebeskummer ist völlig unterschiedlich und hängt auch von der Dauer und emotionalen Tiefe der vorangegangenen Beziehung ab. "Liebeskummer kann Monate dauern, wenn man richtig geliebt hat", erklärte Doering. Im Normalfall sei aber keine professionelle Hilfe nötig. Erst wenn das Liebesleid kein Ende zu nehmen scheint und negative Auswirkungen auf Alltag und Job sichtbar werden, kann psychotherapeutische Unterstützung hilfreich sein.
Liebeskummer kann außerdem der Auslöser für andere seelische Erkrankungen sein, wie etwa eine Depression. Aber auch Angststörungen, psychosomatische Erkrankungen oder Schizophrenie können die Folge sein - dies allerdings in der Regel nur dann, wenn eine entsprechende Veranlagung oder Vorbelastung besteht, so der Therapeut.
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