Heute ¿Feiertag¿

Der etwas andere Bischof

Oberösterreich
04.12.2005 20:25
Elf Wochen nach der prunkvollen Amtseinführung des römisch-katholischen Diözesanbischofs Ludwig Schwarz führt heute die Evangelische Diözese A.B. Oberösterreich ihren am 17. September gewählten neuen obersten Hirten in sein Amt ein: Der 43-jährige Dr. Gerold Lehner tritt als Superintendent im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes in der „Kirche im Feld“ in Thening offiziell die Nachfolge seines in den Ruhestand getretenen Vorgängers Mag. Hansjörg Eichmeyer an. ORF 2 überträgt die Amtseinführung heute von 15.05 bis 17 Uhr.

Dr. Gerold Lehner, ein gebürtiger Paschinger, führte in den letzten acht Jahren als Rektor das evangelische Predigerseminar zuerst in Purkersdorf und zuletzt in Wien. „Gott und den Menschen dienen“, lautet das Credo des beliebten Pfarrers und brillanten Rhetorikers, dessen Predigten die evangelischen Kirchenbesucher fesselten.

„Ich habe eine wunderschöne Kindheit in Pasching verbracht“, erzählt er. Und „beichtet“ im Gespräch mit der „Krone“ offen, dass er im Linzer Fadinger-Gymnasium zwei Mal durchgefallen ist. Geprägt habe ihn der Zivildienst bei Behinderten im Diakoniewerk Gallneukirchen. Gerold Lehner studierte in Basel und in Wien Theologie und ist seit 1985 mit Anita, einer Kindergärtnerin, verheiratet. „Meine Frau hat mein Studium mitfinanziert“, bekennt der sympathische Vater von drei Kindern: Anna (16), Jona (14) und Lukas (9).

„Bauchweh“ als sich Berufung abzeichnete
„Bauchweh“ habe er, der Kompromisskandidat, bekommen, als sich nach mehreren Wahlgängen am 17. 9. in Wels seine Berufung abzeichnete. „Aber heute freue ich mich auf diese große und verantwortungsvolle Aufgabe“, betont Dr. Gerold Lehner. Seine evangelische Diözese will der etwas andere Bischof keinesfalls autoritär führen. „Ich will mit einem fröhlichen, unkomplizierten Stil die Herzen der Menschen gewinnen.“

Freundschaftlicher Dialog mit katholischer Kirche
So wie sein Vorgänger Hansjörg Eichmeyer wird er mit der katholischen Kirche den freundschaftlichen Dialog suchen und pflegen. Mit Bischof Ludwig Schwarz traf er erstmals bei der Segnung des Linzer „Krone“-Hauses zusammen - die Chemie stimmte auf Anhieb und lässt eine fruchtbare Zusammenarbeit erhoffen.

„Wir sind ja Brüder im Dienste Gottes. Sein Reich ist groß genug für uns beide und die Unterschiede, die uns trennen, sind ja nicht groß“, philosophiert der neue Superintendent Gerold Lehner.

 

Foto: Erich Petschenig

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