Die modernen Überwachungskameras fangen das Geschehen im Tierheim Offenbach ein und übertragen die Bilder auf eine Festplatte. Kontaktmelder an Türen und Fenstern schlagen bei der kleinsten Berührung Alarm. Das Sicherheitssystem ist sogar mit einer Security-Firma verbunden. Der Grund für die Maßnahmen sind zahlreiche Einbrüche und sogar Tier-Entführungen, wie der Vereinsvorsitzende Jürgen Eichenauer gegenüber "op-online" angibt.
Entführter Hund tot aufgefunden
"Aus der Spendenkasse wurden einmal etwa 50 Euro gestohlen. Weil die Einbrecher ein Zwingergitter aufgesägt und die Bürotür zerstört haben, lag der Schaden bei 1.000 Euro", so Eichenauer. Mehrfach seien zudem Zäune zerstört und Hunde befreit worden. Die meisten Vierbeiner konnte man unversehrt wieder einfangen, doch im Juli wurde ein Australian Shepherd entführt und einen Tag später tot auf einem Parkplatz gefunden. Er starb durch stumpfe Gewalteinwirkung.
Spendenfinanzierte Alarmanlage
"Ich glaube nicht, dass ihn jemand entführt hat, um ihn zu töten", so Eichenauer. "Dafür würde er nicht so einen Aufwand betreiben." Die Polizei konnte trotz intensiver Ermittlungen keinen Täter finden, obwohl sogar Fingerabdrücke auf dem Hundehalsband ausgewertet worden waren. Das Verfahren wurde vor Kurzem eingestellt. Nachdem dann einen Monat später ein weiterer Hund entführt wurde, sammelte der Tierschutzverein Spenden für eine Alarmanlage.
Gründe für Entführungen schleierhaft
"Seit wir die Anlage haben, ist nichts mehr passiert, es gab nur einen Fehlalarm", sagt Eichenauer. Eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme: Die Hunde übernachten nicht mehr in Freilaufgehegen oder Zwingern, die von außen einsehbar sind. Wer hinter den Entführungen steckt, weiß der Tierheimleiter nicht: "Eine Vermutung ist, dass es Leute sind, die ihren Wunschhund nicht bekommen haben." Vielen Menschen sei auch die Schutzgebühr zu hoch, die bei der Adoptionen eines Hundes bezahlt werden muss: "Es kommt vor, dass Mitarbeiter unsere vermittelten Hunde bei eBay finden."
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