Erfolgreicher Launch

China greift nach dem Mond: 1. Mission gestartet

Wissenschaft
01.12.2013 20:36
Als dritte Nation der Erde nach den USA und der früheren Sowjetunion ist China auf dem besten Weg, den Mond zu erobern: In der Nacht auf Montag um 1.30 Uhr Ortszeit (Sonntag 18.30 Uhr MEZ) hob eine Rakete mit dem Raumschiff "Chang'e 3" vom Weltraumbahnhof Xichang im Südwesten des Landes planmäßig zum historischen Mondflug ab. 19 Minuten später trennte sich "Chang'e 3" von der Rakete. Die unbemannte Sonde soll in zwei Wochen auf dem Erdtrabanten landen.

Der Start des Raumschiffes erfolgte bei "idealen Wetterbedingungen" mit Temperaturen etwas unter null Grad und wenig Wind. Die Triebwerke und Raketenstufen trennten sich wenige Minuten nach dem Abheben problemlos von der Rakete. Alle Systeme funktionierten "normal", berichtete die Bodenkontrolle. Das Staatsfernsehen, das den Start live übertrug, sprach nach einer halben Stunde von einem "Erfolg".

Es war der 25. Start einer Rakete vom Typ "Langer Marsch 3B". Mit mehr als drei Metern Durchmesser und 56 Metern Höhe ist die Rakete das tragfähigste Modell der chinesischen Flotte. Die Raumschiffe des Mondprogramms sind nach der legendären chinesischen Mondfee "Chang'e" benannt. Der Flug wird von der europäischen Raumfahrtbehörde ESA unterstützt.

Die ESA sei stolz, China bei dem Mondflug helfen zu können, sagte Raumflugdirektor Thomas Reiter. "Internationale Zusammenarbeit wie diese ist für künftige Erkundungen von Planeten, Monden oder Asteroiden notwendig und für alle vorteilhaft - egal ob es bemannte oder unbemannte Flüge sind", sagte der frühere deutsche Astronaut. In Darmstadt wird während des Fluges ein Team chinesischer Raumfahrtingenieure mitarbeiten. Als vorläufig letzte Nation hatte die Sowjetunion vor 37 Jahren im August 1976 mit "Luna 24" eine Sonde auf dem Erdtrabanten landen lassen.

Landung für den 14. Dezember geplant
Verläuft alles nach Plan, soll Chinas erste unbemannte Landung auf dem Mond dann am 14. Dezember in der "Bucht der Regenbogen" (Sinus Iridum) - einer der schönsten Mondlandschaften - über die Bühne gehen. Die Sonde wird anders als frühere Mondfähren der USA und der Sowjetunion etwa 100 Meter über der Oberfläche schweben können, um Hindernissen ausweichen und den geeigneten Landeplatz aussuchen zu können.

"Chang'e" sei mit präzisen und schnell reagierenden Sensoren ausgestattet, um Bewegung und Umgebung analysieren zu können, schrieb Xinhua. Die unter Mondbeobachtern beliebte "Bucht der Regenbogen" sei flach, was besonders der Kommunikation dienlich sei. Auch gebe es ausreichend Sonnenschein für die Solarsegel, um Strom zu produzieren.

"Jadehase" soll drei Monate auf Mond herumkurven
Das Mondfahrzeug "Yutu" (kleines Bild) soll nach der Landung die Oberfläche erkunden. Per Fernsteuerung soll der sechsrädrige und 140 Kilogramm schwere Rover drei Monate lang herumkurven und auch nach Rohstoffen suchen, wie die Staatsagentur Xinhua hervorhob. Nach einer Online-Umfrage hatte das Mondfahrzeug den Namen des "Jadehasen" ("Yutu"), mit dem die "Chang'e" der Legende nach auf dem Mond hockt, erhalten. Der "Jadehase" kann 200 Meter pro Stunde zurücklegen. Eine Rückkehr mit Gesteinsproben zur Erde plant China allerdings erst bei künftigen Mondlandungen.

China verfolgt ein ehrgeiziges, auch bemanntes Raumfahrtprogramm. Es plant den Bau einer Raumstation, die 2020 mit dem Auslaufen der Internationalen Station ISS möglicherweise der einzige bemannte Außenposten im All sein könnte. Mit einem Satellitennetz baut China auch ein globales Navigationssystem. Außer zum Mond plant China auch Flüge in die Tiefen des Weltraums.

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