Keine Revolution

Überraschende Wende bei der Austria

Fußball
25.11.2005 17:14
Der große "Schicksalstag" der Wiener Austria hat am Donnerstag eine überraschende Wende gebracht: Helmut Denk hat noch vor der Generalversammlung seine Misstrauensanträge gegen das Präsidium zurückgezogen. Damit endet das Engagement von Magna-Boss Stronach bei den Violetten nicht sofort, sondern per 30. Juni 2007. Präsident Langer und seine Stellvertreter Rudas und Pelinka bleiben im Amt. Früher am Donnerstag war bekannt geworden, dass Frank Stronach nach seinem Engagement als Mäzen von Austria Wien auch seine Tätigkeit als Präsident der österreichischen Fußball-Bundesliga zurücklegen will.

Ausschlaggebend für die Trendwende beim 63-jährigen Unternehmer Denk war eine im Rathaus vorausgegangene Sitzung des von Wiens Bürgermeister Häupl geführten Klub-Kuratoriums. In dieser wurde eine Kommission gebildet, die die Finanzierungsofferte für die Zeit nach Stronach gründlich prüfen wird. Die Kommission wird aus Bürgermeister Häupl (Vorsitzender Kuratorium), Manfred Mautner-Markhof (Vorsitzender Verwaltungsrat), Langer (Austria-Präsident), Denk und eventuell einem Denk-Vertrauten bestehen.

„Wir nehmen uns Zeit“
Das Prüfen der Offerte - dabei soll es sich nicht nur um die Variante von Denk handeln - soll etwa bis Jänner 2006 dauern, dann wird eine außerordentliche Generalversammlung einberufen. "Wir nehmen uns die Zeit, die Finanzierungsofferte, die es hoffentlich geben wird, genau zu prüfen und das Problem, das durch die Kündigung von Magna entstanden ist, professionell zu lösen", meinte Langer.

"Wir haben uns auf einen gemeinsamen Weg verständigt", freute sich auch Häupl über die Gespräche. "Es wurde klargestellt, dass alle an einem Strang ziehen. Streit und Hader sind beendet."

Das von Denk mehrmals für Donnerstag angekündigte Konzept (rund 15 bis 20 Millionen Euro) gab es übrigens nicht zu sehen, genauso wenig eventuelle Bankgarantien. Das soll sich jedoch bis Jänner ändern.

Stronach verlässt auch Bundesliga
Donnerstag hat Frank Stronach angekündigt, nach seinem Engagement als Mäzen von Austria Wien auch seine Tätigkeit als Präsident der österreichischen Fußball-Bundesliga zurückzulegen. Der Austro-Kanadier hatte das Amt seit 14. Februar 1999 ausgeübt und war 2002 einstimmig darin bestätigt worden. Mehrmals waren allerdings Stimmen laut geworden, die die Unvereinbarkeit seiner Funktionen bei der Bundesliga und dem FK Austria Magna kritisiert hatten.

Wie geht's mit Austria weiter?
Natürlich schwirren die ersten Gerüchte herum, wie es im Konzept der violetten "Revoluzzer-Gruppe" rund um Denk mit der Austria weitergehen soll. Toni Polster und Herbert Prohaska sollen zurückkehren, 40 Millionen Euro bereitstehen.

Dass Polster in den Überlegungen der Denk-Gruppe eine zentrale Rolle spielt, ist kein großes Geheimnis:

  • Denk gilt als persönlicher Freund des von Stronach gefeuerten Polster, saß sogar bei der TV-Show "Dancing Stars" als Ehrengast Polsters an dessen Studiotisch. 
  • Marcel Jawor, Besitzer von "Frank-Stahl", einer europaweit agierenden Firma im Rohr- und Stahlhandel, Inhaber einer Loge bei der Austria, war im Frühjahr mit seinem Firmenlogo persönlicher Sponsor von Polster. 
  • Ebenfalls bei der Denk-Gruppe soll Pierre Lopper, Sohn des früheren Langzeit-Sekretärs der Austria, sein.

Rückkehr der Legenden
Da Denk auch nie verhehlte, ein großer Bewunderer von Herbert Prohaska zu sein, ist eines seiner ersten Ziele, beide Galionsfiguren, nämlich Prohaska und Polster, zu Violett zurückzuholen. Pikant wäre dies für Polster, der sich ja noch immer in einem Rechtsstreit mit der Austria befindet...

Gerüchte um 40-Millionen-Budget
Finanziell, so ist zu hören, will man potente Sponsoren an der Hand haben. So eine Firma aus dem Pharmabereich, eine aus der Automobil-Industrie, eine aus der Sportartikel-Branche und eine aus dem Bereich Fast Food. In Summe sollen diese Unternehmen bereit sein, jährlich 40 Millionen Euro in Austria zu buttern.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele