Freunde zahlten mit

Gewehr für Telekom-Verdächtigen zum 50er

Österreich
06.11.2013 19:33
Selbst wenn der Staatsanwalt wegen Untreue und Geldwäsche gegen ihn ermittelt – die Jagdkameraden bleiben Michael Fischer (links im Bild) treu: Raiffeisen-Boss Erwin Hameseder (rechts im Bild) und andere Promis feierten Mittwochabend im Raiffeisenhaus den 50er des Beschuldigten im Telekom-Krimi. Die Gäste durften ein Geschenk mitfinanzieren: ein Gewehr.

Der Vorwurf der Parteienfinanzierung, Ermittlungen wegen dubioser Geldflüsse, der Verdacht der Geldwäsche – all das konnte Fischer beim Geburtstagsfest unter Freunden für wenige Minuten vergessen: Der frühere Organisationsreferent der ÖVP ist mit seiner Tätigkeit bei der Werbeagentur media.at (vormals mediaselect) eine der Schlüsselfiguren im Polit-Krimi um die illegalen Zahlungen der Telekom an Parteien. Dem Telekom-Manager, der seit Monaten karenziert ist, droht noch immer eine Verurteilung.

Gewehr um 3.000 Euro mitfinanziert
Seine Freunde vom Verein "Der Jagdstammtisch" dürften aber weiter fest an Fischers Unschuld glauben: Sie organisierten für Mittwochabend eine Feier im 20. Stock des Raiffeisenhauses in Wien. Und sie konnten ein Gemeinschaftsgeschenk mitfinanzieren: ein Jagdgewehr um etwa 3000 Euro. "Absolut freiwillig: Ich kaufe mir das Gewehr selbst – und bevor mir jemand eine Flasche Wein schenkt, kann er sich eben am Steyr-Mannlicher beteiligen", betonte Michael Fischer.

Auf der Gästeliste der Feier fanden sich unter anderem: Raiffeisen-General Hameseder, Ex-ÖIAG-Chef Markus Beyrer (war mit Jagdausflügen bei Alfons Mensdorff-Pouilly in Erklärungsnöten), Casinos-Boss Karl Stoss, ÖVP-NÖ-Geschäftsführer Gerhard Karner und ORF-NÖ-Chefredakteurin Christiane Teschl-Hofmeister. Vereinskollege Christian Domany musste absagen – der Verdächtige im "Skylink"-Krimi urlaubt auf Teneriffa.

Pilz: "Korruptionsverdächtige fühlen sich zu sicher"
"Ein Sittenbild: Eine Jagdgesellschaft samt absolut nicht unbekannten Korruptionsverdächtigen fühlt sich in diesem Land eindeutig zu sicher", meint dazu Grünen-Nationalrat Peter Pilz.

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