Fossilfund in Utah

Forscher entdecken neuen Verwandten von T. rex

Wissenschaft
06.11.2013 19:00
Er war acht Meter lang, zweieinhalb Tonnen schwer und hatte ein riesiges Maul voller scharfer Zähne: US-Forscher haben im Grand Staircase-Escalante National Monument im Bundesstaat Utah einen neuen Verwandten des berühmten Tyrannosaurus rex entdeckt. Das Lythronax argestes getaufte Tier lebte vor rund 80 Millionen Jahren an der Westküste Nordamerikas.

Die Forscher um Mark Loewen vom Natural History Museum of Utah gruben im Jahr 2009 Knochen von Schädel (kleines Bild 3), Hüfte, Beinen und Schwanz des Dinosauriers aus, zusammen mit zahlreichen anderen Fossilien von Schildkröten, Krebsen und einigen Weichtieren. Wie die Untersuchungen gezeigt hätten, sei Lythronax der älteste Vertreter aus der Familie der Tyrannosauridae, der bisher entdeckt wurde, schreiben die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Fachjournals "PLOS One". T. rex beispielsweise lebte etwa zehn bis zwölf Millionen Jahre später.

Wie viele seiner Verwandten hatte der acht Meter lange und rund zweieinhalb Tonnen schwer Lythronax sehr kurze Arme. Besonders sind seine kurze und eher schmale Schnauze sowie der breite Hinterschädel. Die Augen von Lythronax waren nach vorne gerichtet. Er hatte dadurch ein überlappendes Sichtfeld, was für einen Räuber sehr hilfreich war, wie Loewen erläutert. Bisher hatten Experten angenommen, dass diese Kopfform erst zehn Millionen Jahre später entstand.

Am nächsten mit T. rex verwandt
Durch den Vergleich mit 54 anderen Arten von fleischfressenden Dinosauriern fanden die Forscher heraus, dass Lythronax am nächsten mit T. rex bzw. mit dem Tarbosaurus bataar (den einige Experten für einen asiatischen Vertreter der nordamerikanischen Gattung Tyrannosaurus halten, Anm.) verwandt ist. Sie gehen davon aus, dass sich die Tyrannosauridae schon in der Zeit vor 80 Millionen Jahren in verschiedene Arten aufgespalten hatten.

Damals war der nordamerikanische Kontinent von Nord nach Süd durch ein Meer geteilt und auch Teile der dadurch entstandenen westlichen Landmasse namens Laramidia lagen wohl für lange Zeit unter Wasser. Einzelne Regionen waren dadurch voneinander isoliert und erlaubten eine unabhängige Entwicklung der Tyrannosauridae.

Eine Folge davon war, dass im südlichen Laramidia andere Arten lebten als im Norden der Landmasse - und zwar innerhalb der gleichen Dinosaurier-Gruppen. Auch Lythronax ist mit den Tyrannosauridae auf der Südhälfte enger verwandt als mit denen der Nordhälfte.

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