Sieg in Wien

Tommy Haas holt sich in der Stadthalle den Titel

Sport
20.10.2013 16:21
Nicht weniger als zwölf Jahre nach seinem ersten Wien-Titel hat der mittlerweile 35-jährige Tommy Haas am Sonntag wieder zugeschlagen. Der Deutsche holte sich mit einem 6:3-4:6-6:4-Erfolg nach 2:06 Stunden über den Niederländer Robin Haase seinen insgesamt 15. ATP-Titel. Es war der zweite für ihn in diesem Jahr nach München. Als Gewinner des Erste Bank Open erhält er einen Scheck in Höhe von 90.500 Euro.

Vor den Augen seiner Eltern und seiner Großmutter stemmte ein stolzer Tommy Haas den Siegespokal in die Höhe. Sehr oft wird ihm dies im Spätherbst seiner Karriere möglicherweise nicht mehr gelingen, das weiß auch Haas. "Es ist einem schon bewusst, dass die letzten Monate oder Jahre in einem Körper drinstecken. Dass ich hier noch einmal die Trophäe hochhalten konnte nach zwölf Jahren, ist einer der schönsten Momente meiner Karriere."

Haas erwies sich am Ende als der mental stärkere Spieler, immerhin musste er im dritten Satz noch einem 2:4-Rückstand nachlaufen. "Ich konnte bei den wichtigen Punkten mein bestes Tennis abrufen, das macht es aus. Das ist ein bisschen Kopfsache, und mit einem Quäntchen Glück habe ich dann auch gewonnen."

Bei Haase überwog trotz einer sehr guten Woche die Enttäuschung. "Ich habe dieses Jahr in Gstaad ein Finale gespielt, da war ich chancenlos, und heute war ich das nicht. Daher ist die Enttäuschung jetzt sehr groß", meinte der Niederländer. Zu Haas und seiner Leistungsfähigkeit in diesem Alter meinte Haase: "Ich hoffe, dass ich in dem Alter noch so spielen kann, aber ich bezweifle es."

Für seinen deutschen Bezwinger gibt es bei optimalem Verlauf sogar noch die Chance, sich für das ATP-World-Tour-Finale in London zu qualifizieren. Aktuell ist er allerdings noch Zwölfter. "Es wäre schön, dabei zu sein, ich müsste da aber in Valencia und Paris wirklich sehr gut spielen, bräuchte da wohl zumindest ein Finale in Paris. Aber ich fühle mich jetzt ganz gut und hoffe, dass sich der Körper regenerieren kann."

Haas fühlt sich schlauer als früher
Wie er es geschafft hat, in diesem Alter noch so konkurrenzfähig zu sein? "Man muss sich jedes Jahr steigern, man muss körperlich fitter sein." Der große Unterschied zu früher: "Jeder ist ein bisschen schlauer geworden." Wie man trainiert, wie man sich aufwärmt, was man nach dem Match macht, wie man sich richtig ernährt und wie man am besten regeneriert, habe er in seiner Jugend viel weniger beachtet. "Da kann man extrem viel rausholen. Darum spielen viele Spieler mit 30 und darüber immer noch gutes Tennis."

Knowle auch im vierten Anlauf gescheitert
Für Julian Knowle soll es mit dem ersten Wien-Titel im Doppel einfach nicht klappen. Der 39-jährige Vorarlberger musste sich an der Seite des Kanadiers Daniel Nestor der rumänisch-tschechischen Paarung Florin Mergea/Lukas Rosol (ROM/CZE) mit 5:7, 4:6 geschlagen geben. Damit hatte Knowle auch im vierten Finale in der Stadthalle das Nachsehen.

"Den ersten Satz dürfen wir nicht verlieren. Wir haben sehr gut angefangen, und haben bei 5:4 noch einen Satzball", trauerte Knowle vor allem den vergebenen Chancen im ersten Satz nach. Danach habe er selbst ein schlechtes Aufschlag-Game mit zwei Doppelfehlern gespielt, und der Satz war verloren. "Da ist es uns entglitten, das Momentum hat danach gewechselt", erklärte Knowle.

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(Bild: KMM)



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