"Beispielhaft mutig"

Kampf für Bildung: Malala erhält Sacharow-Preis

Ausland
10.10.2013 12:30
Die im Kampf für Schulbildung engagierte 16-jährige Pakistanerin Malala Yousafzai erhält den diesjährigen vom EU-Parlament vergebenen "Sacharow-Preis für die Freiheit des Geistes". Die Fraktionsvorsitzenden einigten sich am Donnerstag in Straßburg auf die Favoritin der Endauswahl. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz würdigte die Schülerin als "beispielhaft mutige Person in einem Land, in dem Mädchen Freiwild sind".

Malala hatte sich im Swat-Tal Pakistans, wo die radikalislamischen Taliban Mädchen den Schulbesuch verwehren, für ihr Recht auf Bildung eingesetzt. Einen Mordanschlag im Oktober 2012 überlebte sie schwer verletzt. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Birmingham in Großbritannien und geht dort zur Schule. Schulz kündigte an, dass Malala persönlich nach Straßburg kommen werde, um die Auszeichnung am 20. November in Empfang zu nehmen.

Schulz: "Für das Schulrecht aller gekämpft"
"Malala hat nicht nur für ihr eigenes Recht auf Schulbesuch gekämpft, sondern sie hat auch andere Mädchen ermutigt, zur Schule zu gehen, in einem Land, in dem viele Erwachsene nicht diesen Mut haben", sagte Schulz. Über die Preisvergabe entscheiden die Chefs der sieben Fraktionen und der Präsident des Europaparlaments, die Entscheidung für Malala fiel einstimmig.

Taliban bekräftigen Todesdrohung gegen Malala
Die Taliban reagierten mit Häme auf die Verleihung des Preises an die 16-Jährige. "Sie hat nichts getan. Die Feinde des Islams haben sie ausgezeichnet, weil sie den Islam verlassen hat und säkular geworden ist", sagte ein Taliban-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP in einem Telefonat von einem unbekannten Ort. Malalas "Kampf gegen den Islam" sei der Hauptgrund für die Auszeichnung, fügte der Sprecher hinzu. Er bekräftigte, dass die Taliban erneut versuchen würden, Malala zu töten - "selbst in den USA oder in Großbritannien".

Der mit 50.000 Euro dotierte "Sacharow-Preis für die Freiheit des Geistes" wird seit 1988 vergeben. Er ist benannt nach dem russischen Atomphysiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921 - 1989). Malala wurde auch für den Friedensnobelpreis nominiert, der an diesem Freitag in Oslo vergeben wird.

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