Bären-Gallensaft, der lebenden Tieren mit einer Nadel entnommen wird, gilt in der traditionellen asiatischen Medizin als Heilmittel (im Bild Kragenbärin Polly, die von einer Bärenfarm gerettet wurde). Die Wirksamkeit wurde zuletzt von Experten jedoch angezweifelt, was die Preise für den Saft purzeln lässt. Zudem ist der Verkauf des Saftes seit 2005 ohnehin verboten.
Seit dem Verkaufsverbot ist der Preis von 16 Dollar (12 Euro) auf weniger als einen Dollar pro Milliliter gefallen, erklärte ein Bärenfarmer. Die Haltung eines Bären koste aber etwa 120 Dollar im Monat. Stattdessen werden die Tiere zunehmend illegal geschlachtet. Besonders Ohren und Tatzen sind begehrt - sie gelten als leistungssteigernd. Das gesetzliche Verbot sieht eigentlich vor, dass die Bärenfarmer die Tiere bis an ihr natürliches Lebensende weiterhalten - oder sie den Behörden ohne Abfindung übergeben.
Behörde hat nicht genug Mitarbeiter
"Wir wissen über die Lage Bescheid", erklärte Do Quang Tung, von der für die Einhaltung des CITES-Artenschutzabkommens zuständigen Behörde. "Aber verantwortlich sind die örtlichen Stellen, nicht wir", so Tung. Er betonte, seine Behörde habe nicht genug Mitarbeiter, um zu prüfen, ob Tiere eines natürlichen Todes gestorben und vorschriftsmäßig eingeäschert worden seien. Stattdessen müsse er sich auf die örtlichen Forstbehörden verlassen.
Doch diese ignorierten oft die Abschlachtung, sagte ein Forstamt-Mitarbeiter, der namentlich nicht genannt werden wollte. "Die Bauern sind nicht so dumm, uns die Tiere ohne Abfindung zu übergeben", erklärte er. "Ehrlich gesagt, manchmal wissen wir Bescheid, aber wir müssen es ignorieren, weil es das Ziel der Regierung ist, die Bärenfarmen abzuschaffen."
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