Rund eineinhalb Jahre, nachdem er auf Grund von Übergewicht, Kokainkonsum und Herzproblemen gesundheitlich schwer angeschlagen war, hat der argentinische Fußball-Weltstar am Mittwoch bei einem Benefizspiel in Rio de Janeiro über eine Stunde lang wieder Kostproben seines noch immer großen Könnens gezeigt. Tags darauf wurde der 45-Jährige auf dem Rückweg in die Heimat nach einer Rangelei mit Polizisten am Flughafen Rio de Janeiro festgenommen. Er hatte sich aufgeregt, weil er seinen Rückflug nach Buenos Aires verpasst hatte.
„Maradona hat brilliert“
Der Fußballer Maradona wurde dennoch abgefeiert. „Maradona hat brilliert", befand die Zeitung "O Globo". "Ich mache eine tolle Phase in meinem Leben durch. Es ist schön, wieder Fußball spielen zu können und 53 Kilo weniger auf die Waage zu bringen. Die Wiedergeburt habe ich der Liebe meiner beiden Töchter zu verdanken", sagte Maradona, der gratis kickte. Nach seinem Statement setzte er sich aber doch erschöpft am Spielfeldrand hin. Dort bat er Freunde um eine Zigarre.
Der ehemalige "Goldjunge", der 2003 und 2004 nur als taumelnder Fettkloß zu sehen war, spielte im Team des früheren brasilianischen Weltstars Zico. Japans Nationaltrainer will mit den Einnahmen armen Kindern am Zuckerhut helfen. "Nun kann ich beruhigt und glücklich sterben. Mein Traum war es, mit Maradona Doppelpass zu spielen. Ich habe schon an der Seite von Pele gespielt, und nun auch mit Maradona. Er ist ein Vorbild, war dem Tode nahe und hat die Wende geschafft", so der Brasilianer, der das Match im kleinen Stadion seines eigenen Vereins "Clube de Futebol Zico" (CFZ) im Westen Rios austragen ließ.
Beim 4:4 der "Freunde Zicos" gegen eine Auswahl brasilianischer Erstligaspieler zeigten alte und neue Stars ihr Können, darunter die Weltmeister von 1994, Bebeto und Jorginho, aber vor allem Maradona wurde umjubelt. "Er war der große Star des Abends", meinte "O Globo". Lob kam auch von Brasiliens Nationalcoach Carlos Alberto Parreira, der Maradona mehrfach beklatschte. "Ein Team mit Maradona und Zico braucht keinen Trainer." Der Trubel um den Weltmeister von 1986 war extrem: Er musste sich vor dem Spiel sogar in der Umkleidekabine einschließen, um dem Ansturm durch Journalisten und Fans zu entgehen.
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