Die Untersuchung, die im Oktober in der "Zeitschrift für Soziologie" erscheinen wird, beruht auf Daten des Robert-Koch-Instituts und des Mikrozensus 2009. Die Frage war, wie der sogenannte Body-Mass-Index von Schülern mit deren Schulnoten sowie dem Übertritt aufs Gymnasium zusammenhängt - auch der gelingt laut Studie übergewichtigen Heranwachsenden seltener.
Für ihre Studie haben Marcel Helbig und Stefanie Jähnen bei sieben- bis zehnjährigen Grundschülern untersucht, wie sich Übergewicht und Adipositas auf ihre Noten in den Fächern Deutsch und Mathematik auswirken und wie die Zensuren mit dem Wechsel ins Gymnasium zusammenhängen. Dabei zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Einser oder Zweier zu bekommen, bei fettleibigen Mädchen und Buben um elf bzw. zehn Prozent geringer ist als bei ihren normalgewichtigen Mitschülern.
Effekt unabhängig vom sozialen Status
Nach Angaben der Forscher sind die schlechteren Mathe-Noten bei fettleibigen Mädchen vor allem darauf zurückzuführen, dass sie häufiger gehänselt werden. Generell weisen dicke Kinder zudem ein geringeres Selbstwertgefühl auf, schreiben die Helbig und Jähnen. Der negative Effekt des Übergewichts auf die Schulleistungen bestehe unabhängig vom sozialen Status der Familie, aus der die Betroffenen kommen, so die Wissenschaftler. Ob und wie stark Eltern und Lehrer den fülligen Kindern negative Eigenschaften zuschreiben, konnten sie nicht klären.
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