Linda Kerley von der Wildlife Conservation Society in London hatte die Kamera mit einigen weiteren im Lazovsky-Nationalpark im äußersten Osten Russlands platziert, um das Leben der Sibirischen Tiger (auch Amurtiger genannt) zu erforschen.
Als sie sich für eine Routinekontrolle der Kamerafalle, die automatisch Bilder schießt, sobald ihr ein Tier vor die Linse läuft, näherte, entdeckte sie den Kadaver des Sikahirsches. "Es gab keine Spuren eines großen Raubtieres im Schnee, und es sah daher so aus, als ob der Hirsch zuerst gelaufen, dann stehen geblieben und gestorben sei", berichtet die Wissenschaftlerin im Fachblatt "Journal of Raptor Research".
"So etwas habe ich noch nie gesehen"
Erst bei der Auswertung der auf der Speicherkarte enthaltenen Fotos habe sie das Gesehene begriffen. "Ich konnte nicht glauben, was ich sah", berichtete Kerley. "Ich untersuche seit 18 Jahren die Todesursachen von russischen Hirschen, aber es ist das erste Mal, dass ich so etwas gesehen habe."
Es sei das erste Mal, dass ein solcher Angriff dokumentiert wurde, so Forscherin. Normalerweise jagen Steinadler, die ausgezeichnete Jäger sind, kleinere Vögel und Säugertiere - wie etwa Hasen. Allerdings gebe es in der Literatur zahlreiche Berichte über Angriffe von Steinadlern auf Kojoten oder Hirsche. Im Jahr 2004 sei sogar beobachtet worden, wie ein Steinadler einen jungen Braunbären erbeutet habe, so Kerley.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.