Wissenschaftler um Thomas Endlein von der University of Glasgow in Schottland setzten Baumfrösche der Art Rhacophorus pardalis und Winkerfrösche der Art Staurois guttatus (Bild) auf eine kippbare Plattform, deren Oberfläche je nach Versuch unterschiedlich rau und von unterschiedlich viel Wasser überströmt war. Bei glatten und trockenen Bedingungen konnten sich beide Froscharten gleich gut an der Plattform festklammern.
Anders verhielt sich das bei rauer Oberfläche, die von schnell fließendem Wasser überströmt wurde: Während die Baumfrösche hier zumeist schon vor Erreichen eines Winkels von 90 Grad abfielen, konnten die Winkerfrösche beinahe kopfüber hängen. Solche Bedingungen spiegeln den natürlichen Lebensraum der Winkerfrösche an feuchten Felsen in unmittelbarer Nachbarschaft von Wasserfällen wider, schreiben die Forscher im Fachjournal "PLOS One".
Oberschenkel und Bauch als Hilfe
Das Forscherteam untersuchte nun den Klammermechanismus beider Froscharten und fand entscheidende Unterschiede: Auf flachen Oberflächen nutzen beide Arten ihre Zehen zum Festhalten. Bei steileren Neigungen spreizt der Baumfrosch seine Beine, während der Winkerfrosch zusätzlich seine Oberschenkel und seinen Bauch auf die Oberfläche drückt. Zudem fanden die Forscher auch Unterschiede in der Zellform an den Zehen der Frösche: Der Winkerfrosch besitzt am Zehenrand länglichere Zellen als der Baumfrosch, was die Wasserableitung erleichtert und so vermutlich einen weiteren Vorteil beim Festklammern verschafft.
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