Austria als "Gaudi"

Kalsdorf ging einfach raus und schrieb Geschichte

Sport
25.09.2013 10:29
"Geht's einfach raus und habt's a Gaudi!" - Kalsdorf-Coach Christian Peintinger hatte seine Mannschaft vor der Cup-Sensation gegen die Wiener Austria am Dienstagabend nicht anders angefasst als etwa vor dem letzten Regionalliga-Ritt beim Villacher SV. Nur eines gab er seiner Truppe in der Kabine noch mit auf den Weg: "Burschen, ihr könnt's heut' Geschichte schreiben..."

Kalsdorfs Luki Stadler hatte diese Worte anscheinend aufgesaugt wie ein Schwamm - sein Dropkick in Minute neun - nachdem sein eigener Freistoß in die Austria-Mauer ging - schlug wie eine Bombe unhaltbar hinter Gäste-Ersatzkeeper Kardum ein. Da wurde das Sportzentrum mit seinen 2.000 Fans (schon seit 10. September hatte das OK-Team rund um Kalsdorf-Sportchef Michi Sammt unermüdlich geackert und ein Volksfest auf die Beine gestellt) zum Tollhaus. Die vielen Hundert Papier-Klatscher mit der Aufschrift "Bitte keine Klatsche" zeigten Wirkung - der Champions-League-Fighter wirkte eingeschüchtert, kam kaum zur Geltung.

Gemeinsam für die Fete
Klar, dass die Veilchen eine Einzelleistung brauchten, um zurückzukommen. Dafür sorgte Tomas Jun (52.), der einen Traum-Volley im Kreuzeck unterbrachte. Doch es war nur Stückwerk, was die Wiener zeigten. Als dann alles schon mit einer Verlängerung rechnete, passierte das Unfassbare – und das Verdiente. In Minute 91 nickte Kalsdorf-Kapitän Rafael Dorn eine Hackinger-Flanke zur ultimativen Cup-Sensation ins Netz, das Stadion kollabierte - wie schon 2006 nach dem 1:0 über Sturm Graz.

"Großer Respekt"
"Der größte Erfolg unserer Klubgeschichte", schnaufte Kalsdorf-Chef Manfred Rath hörbar laut, weil er sich in Kickermanier auf Knien den Fans auf der Tribüne präsentierte. Coach Peintinger (Bild): "Alle im Verein haben viel für diesen Abend investiert - meine Spieler haben die große Party vollendet. Heut' wird's länger dauern!" Keine Feierstimmung gab's freilich bei Violett - Trainer Nenad Bjelica: "Das kann man wohl kaum Leistung nennen, was wir fabriziert haben. Aber: Großer Respekt vor dieser Kalsdorfer Elf."

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(Bild: KMM)



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