Eine Woche verspätet

Kapsel “Cygnus” hat an Raumstation ISS angedockt

Wissenschaft
29.09.2013 17:00
Mit einwöchiger Verspätung hat die private Raumskapsel "Cygnus" am Sonntag die Internationalen Raumstation ISS erreicht. Die Ankunft und das Andockmanöver (Bild) am Außenposten der Menschheit im All hatten sich zunächst aufgrund von Software-Problemen verzögert. Weil "Cygnus" dann auch einer Sojus-Kapsel, die Donnerstag früh andockte (siehe Infobox), nicht in die Quere kommen durfte, wurde der Termin weiter verschoben.

Am Sonntag war es dann aber soweit. Nachdem sich "Cygnus" der Raumstation bis auf wenige Meter angenähert hatte, wurde das Versorgungsschiff laut Angaben der US-Weltraumbehörde NASA von der Crew der ISS um 13 Uhr MESZ mit dem Roboterarm "Canadarm2" eingefangen (Bilder unten). In einem mehrere Stunden dauernden Manöver wurde die Kapsel anschließend zum Modul "Harmony" gehoben, wo sie um 16.44 Uhr MESZ andockte. Dort soll sie nun rund einen Monat lang bleiben.

Knapp 600 Kilo Fracht für ISS an Bord
"Cygnus" (Schwan) wurde vom US-Unternehmen Orbital Sciences gebaut und war am 18. September zum Jungfernflug Richtung Raumstation aufgebrochen (Bericht in der Infobox). An Bord des privaten Transporters befinden sich 590 Kilogramm Nahrungsmittel, Kleidung und andere Fracht für die ISS-Besatzung. Mit der Mission sollte auch überprüfen werden, ob "Cygnus" problemlos an der Raumstation andocken kann.

Das zylinderförmige Versorgungsschiff hat einen Durchmesser von etwa fünf Metern und ist neun Meter lang. Anders als der Raumtransporter "Dragon" des Unternehmens SpaceX ist "Cygnus" nicht für eine Rückkehr auf die Erde ausgelegt. Nach Missionsende wird die Kapsel daher mit Müll von der ISS vollgestopft, koppelt ab und verglüht beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

Vorerst acht Missionen geplant
Sollte der Test erfolgreich verlaufen, könnte Orbital Sciences binnen Monaten reguläre Flüge zur Raumstation starten. Ab 2016 soll das Versorgungsschiff im Auftrag der NASA bei voraussichtlich acht Missionen insgesamt 20 Tonnen Fracht zur ISS fliegen.

Die NASA hatte 2011 ihr Spaceshuttle-Programm eingestellt und verfügt damit nicht mehr über eine eigene Weltraumflotte. Orbital Sciences ist neben SpaceX eine von zwei privaten US-Firmen, die nun für die Raumfahrtbehörde Nachschub zur ISS bringen sollen. SpaceX hatte im Mai 2012 Geschichte geschrieben, als seine unbemannte Raumkapsel "Dragon" als erstes privates Raumschiff an die ISS andockte. Bislang absolvierte der Raumtransporter von SpaceX drei Flüge zur ISS.

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