"Aus Geldnot"

T: 3 Schuldsprüche nach Brandanschlag auf Pizzeria

Österreich
09.09.2013 16:50
Mit drei Schuldsprüchen hat der Prozess nach einem Brandanschlag auf eine Tiroler Pizzeria am Montag am Landesgericht Innsbruck geendet. Drei Kosovo-Albaner wurden nicht rechtskräftig wegen Brandstiftung und Versicherungsbetrugs zu 18 bzw. 16 Monaten Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Zu dem Brandanschlag war es in der Nacht auf den 2. Februar gegen 1 Uhr gekommen. Die drei Männer waren durch eine Seitentür in die Pizzeria eingebrochen, verschütteten in den Räumlichkeiten sowie im Keller brennbare Flüssigkeit und zündeten sie an. Zwei von ihnen erlitten dabei teils schwere Verletzungen, am Lokal entstand erheblicher Sachschaden.

Zunächst waren die Ermittler von einer ethnisch motivierten Tat ausgegangen, da auch in einem neben der Pizzeria gelegenen, türkischen Vereinslokal in derselben Nacht ein Brand gelegt und faschistische Parolen in türkischer Sprache hinterlassen worden waren. Vor Gericht stellte sich allerdings heraus, dass es sich dabei lediglich um ein Ablenkungsmanöver gehandelt hatte.

"Haben das Ganze nur aus Geldnot gemacht"
Die drei Männer, die allesamt in Deutschland wohnen, bekannten sich schuldig. Sie gaben aber an, von einem Bekannten, der sich auf der Flucht befinde, zu der Tat angestiftet worden zu sein. "Uns wurden 5.000 bis 10.000 Euro versprochen, wenn wir die Pizzeria anzünden. Wir haben das Ganze nur aus Geldnot gemacht", sagte einer der Angeklagten.

Die 31-jährige Pächterin des Lokals bekannte sich vor Gericht nicht schuldig. Sie sagte unter Tränen aus, dass sie von dem geplanten Brandanschlag nichts gewusst habe. Verteidigerin Eva Kathrein bezeichnete den flüchtigen Mann als "Schlüsselfigur" zu der Tat. Er habe das Versicherungsgeld kassieren wollen und deswegen die drei Angeklagten angestiftet.

"Kein Kavaliersdelikt"
"Sie haben kein Kavaliersdelikt begangen", begründete der Richter das Urteil. Der Erstangeklagte habe die beiden anderen hineingezogen und deswegen eine etwas höhere Strafe bekommen, fügte der Jurist hinzu. Außerdem sei der Zweitangeklagte bei der Tat selbst schwer verletzt worden. Die 31-Jährige wurde aus dem Prozess ausgeschieden, da sich der mutmaßliche Anstifter auf der Flucht befindet.

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