Untersucht haben die Astronomen die planetarischen Nebel in der zentralen Verdickung (dem sogenannten Bulge, Anm.) unserer Milchstraße mithilfe des New Technology Telescope in Chile (Bild 2) der europäischen Südsternwarte ESO sowie des Weltraumteleskops "Hubble" (Bild 3). Dabei identifizierten sie drei verschiedene Typen und schauten sich deren Eigenschaften und Erscheinungsbilder genau an.
Während zwei der Typen wie erwartet vollkommen zufällig am Himmel ausgerichtet sind, entdeckten Wissenschaftler der University of Manchester bei der dritten Gruppe, den schmetterlings- oder sanduhrförmigen bipolaren Nebeln (im Bild ein solcher namens NGC 6537), überraschende Ähnlichkeiten: Viele von ihnen sind am Himmel auf gleiche Art und Weise ausgerichtet.
Rätselhafter Einflussfaktor
Bisher ging man davon aus, dass planetarische Nebel durch die Eigenschaften - etwa die Rotation - jenes Sternsystems, aus dem sie entstehen, geformt werden. Die nun gemachte Entdeckung deute aber auf einen anderen rätselhaften Einflussfaktor hin, so die Wissenschaftler. "Das ist ein wirklich überraschender Befund und, wenn er sich bewahrheitet, ein sehr wichtiger", erklärt Bryan Rees von der University of Manchester. "Viele dieser geisterhaften Schmetterlinge scheinen ihrer Längsachse nach entlang der Ebene unserer Milchstraße ausgerichtet zu sein."
"Die Ausrichtung, die wir für diese bipolaren Nebel beobachten, deutet darauf hin, dass an Sternsystemen innerhalb des Bulge irgendetwas skurril ist", ergänzt Rees. Möglicherweise hat das Magnetfeld dieser Ausbuchtung der Milchstraße einen stärkeren Einfluss als bislang gedacht, so die Astronomen.
"Wir können viel aus den Beobachtungen dieser Objekte lernen", fasst Albert Zijlstra, Ko-Author der Studie zusammen. "Denn sollten sie sich tatsächlich auf diese unerwartete Art verhalten, hat dies nicht nur Konsequenzen für die Geschichte einzelner Sterne, sondern für die Geschichte unserer gesamten Galaxie."
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