323.111 ohne Job

Arbeitslosigkeit im August um 11,7% gestiegen

Wirtschaft
02.09.2013 12:24
Die aktuellen Arbeitslosenzahlen bleiben ernüchternd. Im August dieses Jahres ist die Zahl der Jobsuchenden gegenüber dem August 2012 um 11,7 Prozent auf insgesamt 323.111 Personen gestiegen. Der stärkste Anstieg war bei den Langzeitarbeitslosen zu verzeichnen. Ohne die Großpleiten von dayli und Alpine hätte die Zunahme 11,1 Prozent betragen, wie das Sozialministerium am Montag mitteilte.

Wie an den aktuellen Zahlen, die Sozialminister Rudolf Hundstorfer präsentierte, abzulesen ist, hat die allmähliche Konjunkturerholung den heimischen Arbeitsmarkt noch nicht wirklich erreicht - auch wenn das Plus von 11,7 Prozent ganz leicht unter dem für Juli gemessenen Anstieg von zwölf Prozent liegt.

Insgesamt waren im August 263.087 Menschen arbeitslos gemeldet, ein Zuwachs von 13,1 Prozent. 60.024 befanden sich in Schulungen des Arbeitsmarktservice (plus 6,1 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer erhöhte sich somit gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 33.888. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sank im August im Jahresabstand um 11,7 Prozent auf 27.808.

Stärkster Anstieg bei Langzeitarbeitslosen
Den stärksten Anstieg gab es bei Langzeitarbeitslosen (plus 23,9 Prozent), Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen (plus 23,8 Prozent), älteren Arbeitskräften (plus 22 Prozent), Ausländern (plus 21,5 Prozent) sowie behinderten Personen (plus 20,3 Prozent). Bei den offenen Lehrstellen kam es zu einem Rückgang um 15,3 Prozent auf 4.123 Stellen.

Aufgeschlüsselt nach Branchen ging es dem Bau besonders schlecht (plus 20,2 Prozent), aber auch der Produktionssektor verzeichnete ein Arbeitslosen-Plus von 15,2 Prozent, der Handel folgt mit plus 13,9 Prozent. Auch im Tourismus, Gesundheits- und Sozialwesen sowie der Arbeitskräfteüberlassung gab es zweistellige Zuwachsraten bei den Arbeitslosenzahlen.

Hundstorfer erwartet Wende im Frühjahr 2014
Hundstorfer zog eine gemischte Bilanz zu den aktuellen Zahlen. Trotz Rezession hätten so viele Personen wie noch nie einen Job, seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise vor fünf Jahren seien 160.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden, so der Sozialminister. Er sieht ein zartes Konjunkturpflänzchen wachsen, eine Trendwende am Arbeitsmarkt erwartet er aber erst im Frühjahr 2014.

Nach wie vor habe man die geringste Arbeitslosenquote in der EU, in der Gruppe der 15- bis 19-Jährigen habe es sogar einen Rückgang der Arbeitssuchenden gegeben, so der Minister weiter. Und selbst bei jenen Gruppen, bei denen die Arbeitslosigkeit besonders hoch ist, gebe es einen Zuwachs an Arbeitsplätzen.

Arbeitsmarkt hat Großpleiten noch nicht verdaut
Auf die Statistik negativ ausgewirkt hätten sich laut AMS-Vorstand Herbert Buchinger im August vor allem die beiden Großpleiten Alpine und dayli. Beim Baukonzern sind noch 542 Personen arbeitslos gemeldet, bei der Drogeriekette rund 1.500. Auch die Pleite von Niedermeyer sei noch nicht ganz verdaut.

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