In Oslo und Utoya
Zweiter Jahrestag: Norweger gedenken der Breivik-Opfer
Am Montag vor zwei Jahren hatte der Norweger im Osloer Regierungsviertel eine Bombe gezündet, die acht Menschen das Leben kostete. Anschließend war er auf die Insel Utöya gefahren und hatte unter den Teilnehmern eines Sommercamps der Jugendorganisation der Arbeiterpartei ein Blutbad angerichtet. 69 überwiegend junge Menschen verloren ihr Leben.
"Mehr Offenheit, mehr Demokratie, aber nicht Naivität"
Wenige Tage nach den Anschlägen hatte Ministerpräsident Stoltenberg gesagt: "Unsere Antwort auf den Terror lautet: mehr Offenheit, mehr Demokratie, aber nicht Naivität." Diese Antwort gelte auch heute noch für ihn, sagte Stoltenberg, bevor er einen Kranz vor dem Gebäude niederlegte, in dem sich einmal sein Arbeitszimmer befand.
Heute, zwei Jahre später, sei das Land besser auf Terrorangriffe vorbereitet, so Stoltenberg weiter. "Wir haben analysiert, gelernt und gehandelt. Wir haben eine bessere Überwachung, mehr Hubschrauber und mehr Polizei." Aber das sei nicht genug. Genauso wichtig sei es, an den Werten festzuhalten. "Das Gedenken an den 22. Juli als Mittel im Kampf gegen Extremismus und Gewalt zu nutzen, ist die beste Art, die zu ehren, die nicht mehr unter uns sind", so Stoltenberg. "Eine Gesellschaft, die offen ist und zusammenhält, gibt wenig Boden für Extremismus und Gewalt."
Gottesdienst in der Osloer Domkirche
An einem anschließenden Gottesdienst in der Osloer Domkirche nahmen Vertreter der Regierung, des Parlaments und das Kronprinzenpaar Haakon und Mette-Marit teil. Dompröpstin Anne-May Grasaas erinnerte an den Zusammenhalt, den die Anschläge vom 22. Juli 2011 noch bestärkt hätten und das damals täglich anwachsende Blumenmeer vor der Domkirche. John Hestnes von der Unterstützungsgruppe der Opfer mahnte, der 22. Juli dürfe nie vergessen werden. "Die nächsten Generationen müssen lernen, das Böse zu erkennen, damit so etwas nie wieder passieren kann", sagte Hestnes in dem Gottesdienst.
Auch auf der Insel Utöya, die drei Tage für Besucher zugänglich war, sollte der Opfer der Anschläge gedacht werden. Am Nachmittag wollten Angehörige und Überlebende zu einer Gedenkveranstaltung zusammenkommen - unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Jugendorganisation der Arbeiterpartei wollte auf der Landseite der Insel einen Kranz niederlegen.
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