Doping-Schock

Nach Tyson Gay auch Asafa Powell positiv getestet

Sport
14.07.2013 20:49
Erst platzte am Sonntagnachmittag die Nachricht von US-Superstar Tyson Gays positiver Dopingprobe wie eine Bombe. Nur wenige Stunden später die nächste Hammermeldung: Auch Sprinter-Kollege Asafa Powell aus Jamaika wurde positiv getestet. Der frühere 100-Meter-Weltrekordler ging den Dopingfahndern im Juni bei den jamaikanischen Leichtathletik-Meisterschaften ins Netz, wie sein Manager bekannt gab.

Gefunden wurde eine Substanz aus der Reihe der Stimulanzien. "Wir arbeiten mit der WADA zusammen und sind dabei zu klären, wie die Substanz in sein System gekommen ist", sagte Powells Manager Paul Doyle gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Ein weiterer von fünf mutmaßlichen Fällen bei den jamaikanischen Trials betrifft 4x100-Meter-Olympia-Silbermedaillengewinnerin Sherone Simpson. "Das ist eine sehr schwierige Zeit für mich", sagte Simpson in einer Stellungnahme. Gefunden wurde nach dem 100-Meter-Finale in Kingston das Stimulanzium Oxilofrine (auch bekannt als Methylsynephrine).

Gay-Geständnis via Telefonkonferenz
Zuvor hatte schon Gay bekannt gegeben, einen positiven Dopingtest abgegeben zu haben. Der mit 9,75 Sekunden schnellste 100-Meter-Sprinter des Jahres und schärfste Konkurrent des jamaikanischen Weltrekordlers und Olympiasiegers Usain Bolt bei den kommenden Freiluft-Welttitelkämpfen ging selbst an die Öffentlichkeit.

Gay erzählte in einer Telefonkonferenz am Sonntag aus Amsterdam Journalisten, dass er am Freitag von der US-Anti-Doping-Agentur über eine positive A-Probe informiert worden sei. Der Test sei im Mai außerhalb von Wettkämpfen vorgenommen worden, über die gefundene verbotene Substanz wollte der 30-Jährige nichts sagen. Die B-Probe wurde noch nicht geöffnet, dies soll schnellstmöglich erfolgen. Gay sagte bereits seinen Starts beim Diamond League Meeting in Monaco und den Welttitelkämpfen in Russland ab.

"Wurde im Stich gelassen"
"Ich habe keinen Bericht über Sabotage. Ich habe jemandem vertraut und wurde im Stich gelassen", sagte Gay mit tränenerstickter Stimme. Er habe nie wissentlich eine leistungssteigernde Substanz zu sich genommen. "Ich habe einen Fehler gemacht", gestand er im Trainingslager in Amsterdam ein.

Gay hat 2008 in Peking eine "100-prozentige Garantie" abgegeben, dass er nie eine positive Dopingprobe abliefern werde. Mit sauberem Sport wollte er die damals noch allgegenwärtigen jüngsten Dopingskandale der US-Leichtathletik vergessen machen. In einem Interview hatte Gay garantiert, dass er seine Fans nie wie seine Landsleute Marion Jones oder Justin Gatlin mit einem positiven Dopingbefund enttäuschen werde. "Alles, was man im Verborgenen tut, kommt ans Licht. Man kommt nie damit durch, du wirst erwischt, egal wie sehr du es zu vertuschen versuchst", hatte der US-Amerikaner betont.

Gay schien in der Form seines Lebens
Nach beschwerlichen Jahren (Probleme mit Bändern, Muskeln, Hüfte) hat Gay heuer eine starke Saison auf der Bahn über 100 und 200 Meter abgeliefert. Der Dreifach-Weltmeister von 2007 schien in der Form seines Lebens und ein ernsthafter Gegner von Bolt in Moskau im Kampf um die drei Kurzsprint-Goldmedaillen zu sein.

Der Dopingfall Gay kommt nur wenige Wochen nach jenem der jamaikanischer Supersprinterin Veronica Campbell-Brown. Die unter Dopingverdacht stehende amtierende 200-Meter-Weltmeisterin und dreifache Olympiasiegerin ist von ihrem Landesverband provisorisch gesperrt worden. Die 31-Jährige soll am 4. Mai bei einem Meeting in der jamaikanischen Hauptstadt Kingston positiv auf ein Diuretikum getestet worden sei. Gemäß der Nachrichtenagentur Reuters sei das verbotene Mittel in einer Creme enthalten gewesen, mit der die Athletin eines ihrer Beine eingeschmiert hatte.

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(Bild: KMM)



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