In gesunden Tieren

Gegen Antibiotika resistente Erreger in Hühnern entdeckt

Wissenschaft
12.07.2013 15:14
In 120 Proben von gesunden Schlachthühnern haben Forscher der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover antibiotikaresistente Keime nachweisen können. Im Rahmen der Untersuchung fanden sie in knapp 90 Prozent der geschlachteten Tiere resistente Bakterien. Die Zahlen seien zwar nicht repräsentativ, laut Angaben von Studienleiter Günter Klein aber "sicherlich ein Hinweis, dass es nicht so selten vorkommt".

Die Wissenschaftler hatten in einem Schlachthof Proben von vier verschiedenen Hühner-Herden genommen. In über der Hälfte fanden sie Bakterien, die das Enzym AmpC produzieren. Mit ESBL - einem weiteren Enzym, das zur Gruppe der sogenannten β-Lactamasen gehört - produzierenden Erregern waren 89 Prozent der Proben aus dem Knochengerüst der Tiere und rund 72 Prozent der Blinddarmproben belastet.

AmpC und ESBL spielen eine wichtige Rolle bei der gefürchteten Antibiotika-Resistenz von Bakterien, weil sie die Wirkung dieser Arzneistoffe verhindern. Insbesondere Spitäler haben immer häufiger Probleme mit multiresistenten Keimen, die schwer behandelbare Erkrankungen auslösen und in manchen Fällen zum Tod führen können. Mit ihrer Studie liefern die deutschen Forscher nun einen Hinweis, dass sogar gesunde Masthühner eine Quelle für die Verbreitung von Resistenzen in Darmbakterien sein können.

Die Behandlung von Nutztieren mit Antibiotika in großen Mastbetrieben steht in der Kritik, weil sie nach Ansicht von Experten die Entwicklung resistenter Erreger ermöglicht und beschleunigt und daher viele Menschen im Erkrankungsfall nicht mehr auf Antibiotika ansprechen.

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