13,7 Mrd. aus Brüssel

Kritik am “neuen Milliardengrab” Kroatien

Ausland
25.06.2013 18:17
Sechs Milliarden Euro investiert die EU in den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit von 5,7 Millionen Jugendlichen. Mehr als das Doppelte erhält Kroatien ab Montag für seinen EU-Beitritt: 13,7 Milliarden fließen vor allem in Infrastruktur-Projekte. In Deutschland wächst nun die Kritik am "neuen Milliardengrab".

"Die EU hat bei den Beitrittsverhandlungen die Strukturprobleme Kroatiens sträflich vernachlässigt", schreibt das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Und sehr direkt wird kritisiert, dass Kroatien um einen nicht geringen Teil der 13,7 EU-Milliarden zwischen Split und Dubrovnik eine Brücke über die Adria auf die Halbinsel Peljesac plant - allein dafür, damit Autolenker künftig nicht mehr durch den nur wenige Kilometer breiten bosnischen Küstenstreifen - und somit über EU-Außengrenzen - fahren müssen.

Kroatien nächstes Milliardengrab?
"Man gönnt sich ja sonst nichts", meint dazu "Der Spiegel". Die "Bild"-Zeitung wird noch deutlicher: Sie sieht Kroatien als "nächstes Milliardengrab wie Griechenland und Zypern". Die EU hätte "noch einen Problemfall".

Mit dem Beitritt am 1. Juli erhält Kroatien noch heuer 655 Millionen Euro aus den Struktur- und Kohäsionsfonds der EU. Der Rest der 13,7 Milliarden wird bis 2020 von Brüssel an Kroatien (4,4 Millionen Einwohner) überwiesen. Zum Vergleich: Österreich (8,5 Millionen Einwohner) erhielt 1995 beim EU-Beitritt 1,6 Milliarden für Infrastrukturmaßnahmen, später folgten weitere sieben Milliarden.

Der nächste EU-Beitritt wird bereits vorbereitet: Vizekanzler Michael Spindelegger ist für eine Aufnahme der Verhandlungen mit Serbien "noch in diesem Jahr" (siehe dazu auch Story in der Infobox).

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