Um bis zu 30% öfter

Studie: Klimawandel wird häufiger zu Hochwasser führen

Wissenschaft
10.06.2013 09:57
Die Klimaerwärmung dürfte in den kommenden Jahrzehnten häufiger zu schweren Hochwasserereignissen führen. Das geht aus einer Berechnung auf Basis der IPCC-Modelle (Intergovernmental Panel on Climate Change, "Weltklimarat") durch japanische Forscher hervor und gilt speziell für Südostasien, Indien, Ostafrika und die nördlichen Anden. Die Wahrscheinlichkeit von sogenannten Jahrhundertfluten könnte demnach bis Ende dieses Jahrhunderts um bis zu 30 Prozent steigen.

"Hochwasser gehört zu den am engsten mit dem Klima in Verbindung stehenden Katastrophen. Im vergangenen Jahrzehnt haben die berichteten Schäden jährlich mehrere zehn Milliarden US-Dollar ausgemacht und das Leben von Tausenden Menschen gefordert. Diese Verluste und die Zahl der Todesfälle könnte in Zukunft noch steigen", schreiben Yukiko Hirabayashi und die Co-Autoren von der Universität von Tokio und anderen japanischen Forschungsstellen online im Fachjournal "Nature Climate Change".

Die Wissenschaftler kalkulierten für die verschiedenen Weltregionen die zu erwartende Häufigkeit von sogenannten Jahrhundertereignissen (definiert aus historischen Daten) in Sachen Hochwasser auf der Basis von insgesamt elf Klimamodellen, die alle von einer Erhöhung der durchschnittlichen Jahrestemperaturen ausgehen. Fazit der Forscher: Die Klimaerwärmung dürfte bis zum Ende des 21. Jahrhunderts im südlichen und südöstlichen Asien, im Nordosten Eurasien, Ost- und Südafrika sowie in Südamerika zunehmen. In anderen Regionen, zum Beispiel in Nord- und Osteuropa, Anatolien, Zentralasien, in zentralen Regionen Nordamerikas und im südlichen Südamerika dürfte sie hingegen abnehmen.

"Jahrhundertfluten" alle paar Jahrzehnte
Insgesamt gehen die Forscher in 42 Prozent der untersuchten Landregionen von einem Anstieg der Häufigkeit von Hochwassern, in 18 Prozent von einer Abnahme aus. Die Fachleute: "Jahrhunderthochwasser-Ereignisse des 20. Jahrhunderts dürften entlang vieler der untersuchten Flüsse im 21. Jahrhundert alle zehn bis 50 Jahre auftreten." Das bedeute einen Anstieg der Zahl dieser Hochwasserereignisse um zehn bis 30 Prozent. Der Effekt hänge direkt vom Ausmaß der eintretenden Erderwärmung ab. Der Weltklimarat geht zum Beispiel für Europa von einem Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 um zwei bis fünf Grad Celsius im Jahresdurchschnitt aus.

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