Nach Chavez' Tod
Nicolas Maduro: Vom Busfahrer an die Staatsspitze
Nach seinem erneuten Wahlsieg Anfang Oktober vergangenen Jahres hatte Chavez ihn zunächst zu seinem Vize ernannt. Bevor Chavez Mitte Dezember zu einer weiteren Operation nach Kuba aufbrach, empfahl er Maduro seinen Anhängern dann auch als möglichen Nachfolger. Maduro sei "ein Revolutionär durch und durch" und "trotz seiner Jugend ein erfahrener Mann", sagte Chavez damals. "Mit seiner starken Hand, seiner Vision, seinem Herz eines Mannes des Volkes und seiner internationalen Anerkennung" habe Maduro die notwendigen Fähigkeiten zur Führung des Landes, lobte ihn der Staatschef.
Einer der treusten Gefolgsleute von Chavez
Maduro galt als einer der treusten Gefolgsleute und Weggefährten von Chavez. Als der Linkspopulist 1999 erstmals zum Präsidenten gewählt wurde, errang Maduro als Mitglied seiner Bewegung einen Parlamentssitz. 2005 wurde er Parlamentspräsident, bevor Chavez ihn ein Jahr später zum Außenminister ernannte. Er vertrat den "anti-imperialistischen" Kurs von Chavez treu und trug dessen Unterstützung für Syrien, den Iran und für Libyens inzwischen gestürzten Machthaber Muammar al-Gadafi mit.
Zugleich gilt der hochgewachsene Politiker mit dem markanten Schnurrbart aber als moderater und umgänglicher als Chavez. Weggefährten beschreiben den 50-Jährigen als freundlich, zugänglich und dialogbereit. Ihm wird großes Verhandlungsgeschick und bedeutender Einfluss auf die verschiedenen Flügel der "Chavisten" zugeschrieben. Zudem gilt er als Wunschkandidat des kubanischen Präsidenten Raul Castro - dessen Regierung, die das Geld des ölreichen Venezuela dringend braucht, sich Kontinuität erhofft. Wenig bekannt ist dagegen über das Privatleben Maduros. Man weiß nur, dass er mit der Generalstaatsanwältin Cilia Flores verheiratet ist.
Maduro muss in große Fußstapfen treten
Ob Maduro den "Comandante", der die venezolanische Politik seit seiner ersten Wahl vor 14 Jahren unangefochten dominiert hatte, ersetzen kann, ist allerdings noch ungewiss. Zudem würde zumindest die Rolle des Interimspräsidenten laut Verfassung eigentlich dem Parlamentspräsidenten Diosdado Cabello zustehen.
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