Schritt für Schritt

Rucksack erzeugt beim Gehen Energie

Wissenschaft
08.09.2005 21:10
Ein neuartiger Rucksack kann beim Tragen Energie erzeugen. Biologen der Universität von Pennsylvania in Philadelphia haben einen Rucksack entwickelt, der aus jedem Schritt "Saft" gewinnt und mit ihm Taschenlampe und Handy auflädt, bei Bedarf auch Nachtsicht- und Wasseraufbereitungsgeräte sowie den von Satelliten gelenkten Wegweiser GPS (Globales Positionsbestimmungssystem).

Die Erfindung sieht wie ein stabiler Wanderrucksack aus, dessen Beutel mit vertikalen Sprungfedern an einem starren Rahmen aufgehängt ist. Die Erfinder - Lawrence Rome and Kollegen - machen sich zu Nutze, dass sich die Hüfte bei jedem Schritt um fünf bis sieben Zentimeter hebt und damit auch der an der Hüfte befestigte Rucksack. Diese Auf- und Ab-Bewegung treibt einen kleinen Generator an, der am Rahmen befestigt ist.

Für Helfer, Soldaten, Forscher
Der neue Rucksack ist nicht für Schulkinder oder auch Wanderer konzipiert, die sich einen Nachmittag durch den Stadtwald trollen. Vielmehr soll er Rettungshelfern, Soldaten und Forschern bei tage- oder sogar wochenlangen Einsätzen den Rücken entlasten helfen, erläutern die Autoren. Ersatzbatterien für die in der Wildnis lebensnotwendigen Geräte wiegen ihren Angaben zufolge bis zu neun Kilo und machen ein Viertel der Last aus, die ein Soldat im Einsatz etwa in Afghanistan zu schleppen hat.

Bald soll er nur noch 1 kg wiegen
Die elektrische Leistung des Rucksacks ist abhängig vom Gewicht der Ladung und von der Schnelligkeit des Trägers. So gelang es den Forschern, mit einer Ladung von 38 Kilogramm bis zu 7,4 Watt zu erzeugen - allemal ausreichend für Handy und Nachtsichtgerät, die jeweils nicht einmal ein Watt zum Aufladen brauchen.

Das Rucksackgestell mit den Zusatzinstrumenten wiegt beim Prototyp noch 5,6 Kilogramm. Die Forscher hoffen aber, das Gewicht auf 1 bis 1,5 Kilogramm reduzieren zu können.

Das Wissenschaftsjournal "Science" stellt die Erfindung von Lawrence Rome and Kollegen in seiner Ausgabe vom Freitag (Bd. 309, S. 1725) vor.

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