Skurriles Experiment

Schmetterlinge auf Brautschau steuern Roboterfahrzeug

Wissenschaft
10.02.2013 08:00
Dass unter bestimmten Rahmenbedingungen auch Schmetterlinge ein Fahrzeug lenken können, haben jüngst Forscher der Tokyo University gezeigt. Sie haben einen Roboter entwickelt, den männliche Seidenspinner mittels einer Art Trackball steuern konnten.

Für ihr skurriles Experiment haben die Wissenschaftler um Noriyasu Ando ihre Probanden, 14 männliche Seidenmotten, mit einem Stab an einem zweirädrigen Gefährt fixiert. Die Beinchen der Insekten saßen dabei auf einem beweglichen Styroporball, der auf einem Luftpolster schwebte. Durch ihre Laufbewegungen konnten die knapp vier Zentimeter großen Tiere den Ball drehen und erzeugten so einen ähnlichen Effekt wie bei einem Trackball: Aus den Bewegungen wurden elektrische Signale erzeugt, die den Mini-Roboter steuerten.

Bei den Versuchen lenkten die quasi auf Brautschau befindlichen Seidenspinner-Männchen das Fahrzeug erfolgreich zu einem verführerisch duftenden Ziel (siehe Video) – einem Stück Papier, das den Duft des Sexuallockstoffs eines Seidenmotten-Weibchens verströmte.

Stellen sich sogar auf neue Bedingungen ein
Das klappte selbst dann, wenn die Wissenschaftler die Motor-Charakteristik des kleinen Roboters so veränderten, dass dieser einen Drall in eine bestimmte Richtung bekam. Die Seidenspinner-Männchen irrten dann zwar etwas länger herum, sie stellten sich aber auf die geänderten Bedingungen ein und gelangten letztendlich doch ans Ziel, berichten die Forscher.

Das relativ simple Verhalten der Insekten beim Aufspüren des Weibchens erlaubt eine Analyse der neuronalen Vorgänge in ihrem Gehirn bis hinunter auf das Level einer einzigen Nervenzelle, so die Forscher. Das solle dabei helfen, ein künstliches Gehirn zu entwickeln, das die Fähigkeiten des Seidenspinners nachahmt.

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